Eran Davidson: «Kredite für Startups sind ein Milliarden-Geschäft»

Eran Davidson: «Kredite für Startups sind ein Milliarden-Geschäft»

Eran Davidson (Bild: Flickr)

Eran Davidson ist ein Revolutionär. Nicht im politischen Sinne, sondern für die heimische Startup-Szene. Als einziger Anbieter in Deutschland gewährt er jungen Firmen über seinen Fonds „Davidson Growth Debt“ Kredite. Das machen Banken nicht. Und lassen sich dadurch eine Riesenchance entgehen, glaubt der 56-Jährige.

Von Birgit Haas, Business Insider

Herr Davidson, seit zwei Jahren bauen Sie den „Davidson Growth Debt“-Fonds auf. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Eran Davidson: Ich habe damit eine Lücke geschlossen: Startups brauchen Geld, aber die Banken leihen ihnen keines. Ab einem gewissen Wachstum wollen die Gründer aber keine Unternehmensanteile mehr anRisikokapitalgeber verkaufen. Das rechnet sich nicht mehr und die Startups wollen den Einfluss von aussen begrenzen. Sie können dann schuldenfinanziert schneller wachsen. In Deutschland gab es bisher aber nur Risikokapitalgeber. Jetzt sind wir der einzige Anbieter von Risiko-Krediten.

Warum sind die Banken so zimperlich?

Zum einen dürfen sie nicht, weil sie überreguliert sind. Zum anderen springen deutsche Institute immer als letzte auf neue Investment-Ideen auf. Aber sie lassen sich eine tolle Chance entgehen: In den USA ist diese Art der Startup-Finanzierung seit rund 30 Jahren beliebt und mittlerweile ist das eine milliardenschwere Industrie. Nur mit ihrer Hilfe sind Unternehmen wie Amazon und Youtube so groß geworden. Und es wären Gewinne von zehn Prozent möglich.

Was sind die Nachteile des Private-Equity-Modells, bei dem Investoren Unternehmensanteile kaufen und im Erfolgsfall profitieren? Schliesslich hat es sich etabliert…

…das Risiko ist enorm: Scheitert eine Geschäftsidee, muss der Risikokapitalgeber schlimmstenfalls einen Totalverlust hinnehmen. Wir gehen den Mittelweg: Der Gewinn ist nicht ganz so hoch, dafür ist das Ausfallrisiko aber kleiner. Und die Investoren sparen natürlich Zeit, denn wir prüfen und bewerten die Unternehmen.

Wie sichern Sie Ihren Fonds?

Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben, aber das brauche ich auch nicht. Die Startups bürgen allerdings mit Patenten oder, bei Händlern, mit ihren Beständen.

Und welchen Zinssatz zahlen die Startups für den Kredit?

Zwischen zehn und zwölf Prozent. Das ist nicht viel. Sehen Sie, wenn eine Firma wächst, werden die Unternehmensanteile der Risikokapitalgeber ja immer wertvoller. Am Ende kostet er die Gründer vielleicht die Hälfte des Firmenwerts. Aber mit einem Kredit kann das Unternehmen aus sich selbst heraus wachsen, expandieren, indem es ein neues Büro eröffnen oder das Marketing in einem anderen Land ankurbelt. Im vergangenen Jahr haben sich etwa hundert Firmen beworben. Die Nachfrage ist also da.

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Davidson Technology Growth Debt Fonds

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