Zürich – Noch nie haben europäische Startups in einem ersten Halbjahr so viel frisches Kapital erhalten wie in den ersten sechs Monaten 2018: Die Mittelzuflüsse stiegen um 27 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro, die Zahl der Finanzierungsrunden legte immerhin um 19 Prozent auf 1’995 zu. Dabei setzten Kapitalgeber trotz des anstehenden Brexits weiterhin vor allem auf britische Jungunternehmen, die insgesamt 3,1 Milliarden Euro erhielten. Deutschland liegt im Ranking mit 2,4 Milliarden Euro auf dem zweiten Rang, gefolgt von Frankreich mit knapp 2,0 Milliarden Euro.
Im europäischen Städteranking liegt London mit 2,0 Milliarden Euro (297 Finanzierungen) weit vorne. Den zweiten Platz belegt Berlin (1,6 Milliarden Euro bei 123 Finanzierungen) vor Paris (1,4 Milliarden Euro, 197 Finanzierungen); in diesen drei Hotspots der europäischen Start-up-Szene wurden 31 Prozent aller Finanzierungsrunden verzeichnet.
Schweiz auf Platz 5
Die Schweiz liegt gemessen sowohl am Deal-Volumen von 415 Millionen Euro als auch an den insgesamt 124 Finanzierungsrunden auf Platz fünf. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2017 waren es noch 71 Finanzierungsrunden mit einem Deal-Volumen von insgesamt 140 Millionen Euro. Im Städteranking liegt Zürich auf Platz sechs (basierend auf 47 Finanzierungsrunden) respektive auf Platz zehn (gemessen am Finanzierungsvolumen von 160 Millionen Euro). Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2017 waren es elf Finanzierungsrunden mit insgesamt 26 Millionen Euro.
Das sind Ergebnisse des aktuellen «Start-up-Barometers» des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY für das erste Halbjahr 2018. Die Studie erscheint jeweils halbjährlich und beruht auf einer Analyse der Investitionen in europäische Start-ups. Berücksichtigt werden dabei nur Unternehmen, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt. In der Schweiz erzielten in den ersten sechs Monaten 2018 die Unternehmen Dfinity Foundation, Chronext, Breadwinner, Ava Science und Centralway Numbrs die fünf Deals mit den höchsten Volumen.
«Der Aufwärtstrend bei den Risikokapitalfinanzierungen hielt auch im 1. Halbjahr 2018 an», stellt Peter Lennartz, der Head der «Start-up Initiative» von EY für Deutschland, Österreich und die Schweiz, fest. «Immer mehr Jungunternehmen erhalten frisches Kapital, die Investitionsbereitschaft der Kapitalgeber bleibt hoch, und zunehmend werden auch sehr hohe Summen investiert.» So nahm die Zahl der Finanzierungen mit einem Volumen von 100 Millionen Euro und mehr gegenüber der Vorjahresperiode um zwei Transaktionen auf zwölf zu.
Mario Fäh, Country Manager Schweiz der zu EY gehörenden Digitalberatung etventure, ergänzt: «Vom aktuellen Investitionsboom in der Schweiz profitierten zuletzt vor allem Start-ups im Plattform- und Blockchain-Umfeld. Technologie-Start-ups hingegen hatten es mehrheitlich nach wie vor schwerer, an grössere Mengen frisches Kapital zu kommen. Im FinTech-Bereich ist hingegen sehr viel Bewegung, zudem werden Unternehmen aus den Bereichen Software & Analytics sowie Mobility immer interessanter, da sie bei der digitalen Transformation traditioneller Industriebranchen helfen können.» Peter Lennartz und Mario Fäh rechnen daher auch für das zweite Halbjahr 2018 mit einer regen Investitionstätigkeit in der Schweiz und Europa. (EY/mc/pg)
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