Zürich – Die Anfang 2020 gegründete Lumiphase AG aus Kilchberg (ZH) gewinnt den ZKB Pionierpreis Technopark 2022. Die Bekanntgabe erfolgte am Dienstagabend im Rahmen einer Galaveranstaltung mit 250 Gästen im Technopark Zürich.
Die Ingenieure der Lumiphase AG um die Firmengründer Stefan Abel, Lukas Czornomaz, Felix Eltes und Jean Fompeyrine haben eine revolutionäre Technologie für die Fertigung elektrooptischer Halbleiterchips entwickelt. Das junge, heute über 20 Mitarbeitende zählende Unternehmen ist weltweit der einzige Anbieter dieser neuen Technologie, mit derer Hilfe sich die Datenübertragungsraten auf Jahre hinaus steigern lassen, sodass immer grössere Datenmengen kostengünstig und energieeffizient übermittelt werden können. Lumiphase deckt die Wertschöpfungskette von der Herstellung des Halbleiters auf der Basis von Bariumtitanat über die Integration mit Silizium bis zum Design der Bauteile und Schaltkreise ab.
Diese von Lumiphase entwickelten Transceiver-Module werden in besonders grossen Mengen in Rechenzentren benötigt, wo die optischen Übertragungsstrecken in der Regel zwischen wenigen Metern und 10 Kilometer betragen. Erhebliche Datenmengen zirkulieren jedoch auch zwischen unterschiedlichen Rechenzentren über optische Hochgeschwindigkeitsleitungen.
Die effizienten und kostengünstigen Datenverbindungen könnten es zudem ermöglichen, Regionen der Welt zu erschliessen, in denen Internetzugang heute noch Luxus ist. So würde jenen drei Milliarden Menschen geholfen, die bisher keinen Zugriff aufs Internet haben.
Weitere Preise für LifeMatrix Technologies AG und Isochronic AG
Während Lumiphase für den Gewinn des Pionierpreises rund 100’000 Franken gewinnt, erhalten die beiden Mitfinalisten LifeMatrix Technologies AG und Isochronic AG je rund 10’000 Franken. Bei LifeMatrix Technologies, einem Spin-off der Universität Zürich, haben die Wissenschaftler um CEO Maximilian Emmert in jahrelanger Forschung eine einzigartige, biomimetische Gewebetechnologie entwickelt. Mit diesem Verfahren werden Implantate hergestellt, die sich in lebendes Gewebe umwandeln, so wie es an der eingesetzten Stelle benötigt wird. Der Körper des Patienten ersetzt das LifeMatrix-Implantat im Laufe der Zeit durch eigenes, gesundes Gewebe mit all seinen grundlegenden Eigenschaften: Es regeneriert sich und wächst mit dem Patienten mit. Für Kinder mit kardiovaskulären Fehlbildungen bietet deswegen ein einmaliger Eingriff mit LifeMatrix eine lebenslange Lösung.
Bei der Isochronic AG aus Denges (VD) dreht sich alles um Industrieroboter, die Objekte erfassen und umplatzieren, was seit jeher eine Standardoperation in der Lebensmittelproduktion, der Pharmaindustrie oder auch der Elektronik ist. Die Gründer des jungen Schweizer Industrieunternehmens um CEO Melvin Haas haben ein neues System mit mehreren gleichzeitig aktiven Pick-Köpfen entwickelt. Bereits ein einzelner dieser «isochronen» Industrieroboter ist deutlich leistungsfähiger als herkömmliche Roboter. Und da bei den neuen Robotern weniger Masse bewegt werden muss, sinken Energie- und Betriebskosten. Die kompakte Grösse der Systeme hilft zudem Platz zu sparen, sodass bestehende Werkhallen effizienter genutzt werden können.
Auftritt im neuen Kleid
Der ZKB Pionierpreis Technopark gilt als einer der wichtigsten Innovationspreise für Jungunternehmen in der Schweiz. Er wird seit 2001 jedes Jahr von der Zürcher Kantonalbank und der Stiftung Technopark Zürich verliehen. Mit der diesjährigen Preisverleihung erhält der Preis auch ein neues Erscheinungsbild. Die Kommunikation fokussiert sich jetzt ganz auf Startups, die neu bis zu sechs Jahre nach ihrer Gründung wettbewerbsberechtigt sind. «Wir wollen die Reichweite des Preises spürbar erhöhen», sagt Dr. Matthias Hölling, Teamleiter Stiftungsbereiche bei der Stiftung Technopark Zürich. Er fährt fort: «Die Website und die meisten Kommunikationsmittel sind neu auf Englisch, um den Preis für potenzielle Bewerber aus der ganzen Schweiz und für fremdsprachige Gründer besser zugänglich zu machen.» Mit dem internationalen Auftritt soll der ZKB Pionierpreis Technopark dem weltweiten Ruf der Schweiz als führender Innovationsstandort gerecht werden. (mc/pg)