MedTech-Startup Spirecut revolutioniert Handchirurgie mit neuer nicht-invasiver Technik
Muttenz – Mit seinen ultraschallgesteuerten chirurgischen Instrumenten adressiert Spirecut zwei Funktionsstörungen an der Hand, das Karpaltunnelsyndrom sowie der Schnappfinger. Davon ist rund eine von sieben Personen betroffen. Das Schweizer Medtech Startup hat dieses Jahr die Unterstützung von «100 fürs Baselbiet», einer Initiative der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB), der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) sowie der Standortförderung Baselbiet erhalten, und startet im Herbst 2023 die Markteinführung der in der Schweiz hergestellten Produkte. Für die weitere Marktexpansion in Europa und den USA, wird man die bereits laufende Series-A-Finanzierungsrunde bis September dieses Jahres abschliessen. Zudem hat eine erst kürzlich durchgeführte klinische Studie die Sicherheit sowie die Wirksamkeit der von Spirecut eingesetzten Technologie gezeigt.
Spirecut hat im «5th Floor», einer Co-Working- und Innovationseinrichtung in Muttenz seinen Betrieb aufgenommen. Das Schweizer Medtech-Startup wurde 2020 gegründet und hat mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den Silver Award bei der MassChallenge Switzerland 2021 sowie den dritten Platz bei der Swiss Innovation Challenge im 2022. Das Unternehmen plant im September 2023 die laufende Serie A Finanzierungsrunde abzuschliessen und steht kurz vor der Markteinführung der innovativen handchirurgischen Instrumente. Diese werden in der Schweiz produziert und sollen nach Erhalt der CE-Zertifizierung im Herbst 2023 zunächst in der Schweiz, dann in Europa und den USA lanciert werden.
Frédéric Schuind, Arzt und Gründer sowie CEO von Spirecut, führt den rasanten Start seines Unternehmens auf den Entscheid zurück, die Geschäftstätigkeit in der Schweiz anzusiedeln. «Damit konnten wir von der hiesigen weltweit führenden Fertigungskompetenz im Bereich der Medizintechnik profitieren. Zudem hatten wir Zugang zum hervorragenden Talentpool und sehr effizienten Innovations-Ökosystem der Schweiz», erklärt Schuind, ein erfahrener Spezialist für Handchirurgie, der vor seiner unternehmerischen Tätigkeit die orthopädische Abteilung des Erasme-Krankenhauses in Brüssel leitete.
Patienten profitieren von Ultraschalltechnik und nicht-invasiver Chirurgie
Die chirurgischen Instrumente von Spirecut wurden für zwei weit verbreitete Funktionsstörungen der Hand konzipiert, die einen chirurgischen Eingriff erfordern, das Karpaltunnelsyndrom sowie der Schnellfinger. Davon ist eine von sieben Personen betroffen. Die ultraschallgesteuerte Operationstechnologie des Unternehmens bietet für die Patienten den Vorteil, dass sie mit einer Hautpunktion auskommt und postoperative Wunden vermieden werden. Patienten und Patientinnen können somit unmittelbar nach dem Eingriff ihren täglichen Aktivitäten wieder nachgehen, da die operierte Stelle nicht abgedeckt, keine Verbände angelegt oder Nähte entfernt werden müssen.
Eine aktuelle europäische Studie zeigt, dass die Anwendung der ultraschallgesteuerten Chirurgie beim Karpaltunnelsyndrom zu einer 5,6-mal schnelleren Genesung des Patienten führt als das bisherige Standardverfahren. Die meisten Patienten nehmen ihr normales Leben innerhalb eines Tages nach dem Eingriff wieder auf: «Meine Erfahrungen mit der Karpaltunneloperation waren besser als erwartet. Ich konnte schon nach wenigen Tagen wieder Tennis spielen und in der darauffolgenden Woche meiner Arbeit nachgehen», berichtet ein Patient.
Obwohl sich Spirecut zunächst auf das Karpaltunnelsyndrom und den Schnappfinger fokussieren will, hat das Unternehmen durchaus grössere Ambitionen. So sind Schuind und sein Team derzeit am Evaluieren von weiteren Anwendungen für ihre innovative Technologie. «Der Trend in Richtung ultraschallgesteuerter Chirurgie ist ungebrochen, was ein breites Spektrum an nicht-invasiven Eingriffen ermöglicht. Spirecut ist somit gut positioniert, um in dieser transformativen Entwicklung im Gesundheitssektor einen bedeutenden Beitrag zu leisten», so Schuind. (mc/pg)
3 thoughts on “MedTech-Startup Spirecut revolutioniert Handchirurgie mit neuer nicht-invasiver Technik”
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Anfang November sollte ich das Karpaltunnelsyndrom operieren. Sollte ich warten und wo kann ich die OP mit Sono Instrumenten durchführen lassen? ( Quelle Schweizer Illustrierte) Besten Dank für Ihre Antwort. MfG Hans Lehmann
Guten Tag Herr Lehmann. Mit dieser Frage müssen Sie sich direkt an Spirecut wenden, das können wir Ihnen nicht beantworten.
Spirecut
Route de la Fonderie 2
CH-1700 Fribourg
T +41 26 505 18 38
Beste Grüsse, Ihre Moneycab-Redaktion
Meine Hände bereiten mir Sorgen. Ihre Funktion wird einerseits durch den Morbus Dupuytren und anderseits durch das besonders nachts auch schmerzhafte Karpaltunnelsyndrom beeinträchtigt.
Meine rechte Hand wurde mit Bezug auf den Morbus Dupuytren bereits erfolgreich operiert und das Karpaltunnelsyndrom wurde mit Cortison behandelt; die Wirkung dieser Therapie war jedoch zeitlich begrenzt.
Nun steht für mich einerseits eine Behandlung des Morbus Dupuytren am Ringfinger der linken Hand sowie des Karpaltunnelsyndroms an der rechten Hand an und ich wäre an einem minimalinvasiven Eingriff mit Spirecut sehr interessiert und frage mich, ob diese Ultraschalltechnologie nicht auch beim Morbus Dupuytren den invasiven Standardeingriff ersetzen könnte.