Parkinson: machineMD und gaitQ erhalten Millionen-Dollar-Forschungszuschuss

Parkinson: machineMD und gaitQ erhalten Millionen-Dollar-Forschungszuschuss
Tristan Collins, CEO von gaitQ (l.) und Ana Coito, Neurowissenschaftlerin bei machineMD. (Foto: zVg, Moneycab)

Bern – Das in Oxford ansässige Medizintechnik-Startup gaitQ und das Schweizer Medizintechnikunternehmen machineMD haben eine Zusage eines Forschungszuschusses in Höhe von einer Million Dollar von InnovateUK und Innosuisse erhalten. Dieser soll die Sammlung und Analyse von wichtigen Bewegungsdaten von Menschen mit Parkinson ermöglichen.

Mit dem Zuschuss wird ein 18-monatiges Forschungsprojekt finanziert, in dem Mobilitäts- und Augenbewegungsdaten von 100 Menschen in Grossbritannien und der Schweiz aufgezeichnet werden, während sie ihrem täglichen Leben nachgehen. Damit soll eine effektivere Überwachung der Entwicklung der Krankheit ermöglicht werden. Die Daten werden dazu dienen, Verhaltensmuster zu erkennen und den Ärzten Einblicke in wirksamere Behandlungspläne zu verschaffen, was letztlich zu einer früheren Erkennung und Behandlung der Krankheit beitragen wird. Die Daten werden an der University of Exeter (UoE) und am Universitätsspital Zürich (USZ) gesammelt und analysiert.

Meilenstein für 10 Millionen Betroffene
Das Forschungsprojekt ist ein bedeutender Meilenstein für die 10 Millionen Menschen, die weltweit mit der Parkinson-Krankheit leben; eine Zahl, die sich bis 2030 voraussichtlich verdoppeln wird. Die Parkinson-Krankheit ist eine komplexe Bewegungsstörung mit erheblichen Unterschieden im Krankheitsverlauf. Durch die Erfassung dieser Biomarker hoffen gaitQ und machineMD, entscheidende Momente in der Entwicklung der Parkinson-Krankheit zu identifizieren und Erkenntnisse für eine bessere Behandlung zu gewinnen.

Dr. Tristan Collins, CEO von gaitQ, kommentiert: «Typischerweise entwickelt sich die Parkinson-Krankheit bei jedem Menschen in einem anderen Tempo, so dass die Auswirkungen sehr unterschiedlich sind. Diese Forschung identifiziert Schlüsselmomente, in denen die Krankheit fortschreitet, und zielt darauf ab, mehr über die Ursachen und Gründe dafür zu erfahren. Dies kann Ärzten und spezialisierten Physiotherapeuten dabei helfen, relevantere und individuellere Behandlungspläne zu erstellen, die den Betroffenen letztlich helfen, ihre Krankheit unabhängiger und effektiver zu bewältigen.

Dr. Ana Coito, Neurowissenschaftlerin bei machineMD, erklärt: «Bei Menschen mit Parkinson können die motorischen Symptome ausbleiben, bis 50-60 % der dopaminergen Neuronen verloren gegangen sind. Eine Behandlung wird erst in der späten Krankheitsphase eingeleitet. Eine frühe und genaue Diagnose sowie eine genaue Überwachung des Krankheitsverlaufs sind nach wie vor wichtige Herausforderungen. Bei 75 – 87,5 % der Parkinson-Patienten wurden Störungen der Augenmotorik festgestellt. Mit diesem Forschungsstipendium wollen wir wertvolle digitale Biomarker identifizieren, die eine genauere Krankheitsüberwachung ermöglichen und neue Möglichkeiten für eine rechtzeitige Behandlung und personalisierte therapeutische Strategien eröffnen. (mc/pg)


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