Startups am Finanzplatz Zürich auf private Geldgeber angewiesen

(Bild: © Tierney / AdobeStock)

Zürich – Viele Startups in der Region Zürich müssen bei privaten Geldgebern anklopfen, weil sie von Banken kein Geld erhalten. Eine Studie des Kantons zeigt nun, dass ein Drittel der Gelder von privaten Investoren, Stiftungen und vermögenden Familien stammt.

Die Studie, die am Donnerstag publiziert wurde, zeigt, dass in der Region Zürich in den vergangenen zehn Jahren 900 Startups gegründet wurden. Diese sammelten insgesamt 9,6 Milliarden Franken Kapital. Bei Banken erhalten die Jungunternehmen aber oft kein Geld, weil sie ein zu grosses Risiko oder zu geringe Sicherheiten aufweisen. Hier springen Private ein.

Bei jenen Jungunternehmen, bei denen in der Studie Angaben zur Investorenstruktur vorliegen, stammt ein Drittel der Mittel von Geldgebern aus der Region, also von privaten Investoren oder so genannten Family-Offices, welche Familienvermögen verwalten.

Insgesamt gibt es am Finanzplatz Zürich 208 private Investoren. Zudem sind hier rund 2800 Stiftungen ansässig.

Zürich soll «Investorenstandort» werden
Für Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) sind private Kapitalgeber «wichtige Treiber für die Star-up-Finanzierung». Sie würden den Finanzplatz ergänzen und ihn zukunftsfähiger machen. Zudem bleiben Start-ups wegen der privaten Gelder vermehrt in der Region und wandern nicht ins Ausland ab.

Die Volkswirtschaftsdirektion hat sich zum Ziel gesetzt, private Investitionen in Zürcher Start-ups zu fördern. Zürich soll zum «Investorenstandort» werden. Dazu will Walker Späh die Bedingungen für die Risikokapitalgeber verbessern. Wie genau, ist noch offen.

Für Christian Bretscher, Geschäftsführer Zürcher Bankenverband, ist die Arbeit der privaten Kapitalgeber am Finanzplatz Zürich «eine Erfolgsgeschichte», wie er über den Dienst «Expert Quotes» von Keystone-SDA sagte. Eine künftige Regulierung der Branche durch Bundesrat und Parlament müsse deshalb «mit Augenmass» geschehen. (awp/mc/ps)

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