Berlin – Startups weltweit haben im vergangenen Jahr Rekordgelder von Investoren eingeworben. Insgesamt flossen 671 Milliarden Dollar Risikokapital in junge Firmen, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG zeigt. Das sei fast doppelt so viel Geld wie im coronageprägten Vorjahr (plus 94 Prozent). Ein grosser Teil der Investitionen ging der Studie zufolge an «Einhörner», also Startups mit einer Marktbewertung von bereits mehr als einer Milliarde Dollar.
Viele Einhorn-Startups dürften zum möglicherweise letzten Mal hohe Summen aufgebracht haben, bevor sie ihren Ausstieg angingen, sagte KPMG-Experte Ashkan Kalantary. «Es entstehen aber in erheblichem Tempo auch immer wieder neue Einhörner.» Starke Investitionen und das anhaltende Streben nach Digitalisierung dürften dazu beitragen, dass die Wagniskapital-Investitionen im ersten Quartal 2022 hoch bleiben.
Digitalisierungs-Schub in der Pandemie
Startups mit ihren meist technologiebasierten Geschäftsmodellen profitieren davon, dass die Digitalisierung in der Pandemie einen Schub bekommen hat. Ob Homeoffice, Online-Shopping, Streaming, Essenslieferungen oder Finanzgeschäfte – Corona verstärkt Trends. Zudem ist angesichts der weltweiten Niedrigzinsen viel Geld im Markt.
Startups sind auf Investoren angewiesen, da sie anfangs keine Gewinne schreiben. Spezialisierte Fonds und grosse Konzerne stecken Wagniskapital in junge Firmen in der Hoffnung, dass sich deren Ideen durchsetzen. In den USA erreichten die Wagniskapital-Investments allein im Schlussquartal 2021 einen Rekord von rund 88,2 Milliarden Dollar, so KPMG. (awp/mc/pg)