ZKB Pionierpreis Technopark 2025: Die Top 13 Startups stehen fest

ZKB Pionierpreis

(zvg)

Zürich – Der ZKB Pionierpreis Technopark, eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Deep-Tech-Innovationen in der Schweiz, hat in diesem Jahr mit 54 Bewerbungen einen neuen Rekord aufgestellt. Das entspricht einer Steigerung von 25% gegenüber dem Vorjahr und unterstreicht die hohe Attraktivität und Relevanz des Preises für innovative Start-ups im Bereich Technologie und Wissenschaft.

Ein Grossteil der nominierten Startups stammt aus dem Kanton Zürich, wobei über 50% der Nominierten in den Bereichen Cleantech und CO2-reduzierende Infrastrukturtechnologien angesiedelt sind. Rund die Hälfte der ausgewählten Top 13 entwickelt Lösungen, die künstliche Intelligenz gezielt einsetzen.

Nach intensiver Prüfung durch eine 9-köpfige Jury aus Expertinnen und Experten der Bereiche Physik, Medizinaltechnik, Informatik, Chemie und Wirtschaft wurden nun die Top 13 Startups für die nächste Runde ausgewählt. Diese Vorauswahl bildet die Grundlage für die Arbeit der Jury, die in einem weiteren Schritt die drei Finalisten bestimmen wird. Diese haben dann die Möglichkeit, ihre Projekte bei der Preisverleihung am 20. Mai 2025 im Technopark Zürich vorzustellen. Zudem bekommen alle Startups aus den Top 13 die Chance, einen Publikumspreis im Wert von 2500 Franken für sich zu entscheiden.

«Die Rekordanzahl an Bewerbungen und die Vielfalt der eingereichten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie viel Innovationskraft in der Schweizer Startup-Landschaft steckt. Mit dem ZKB Pionierpreis Technopark wollen wir diesen Pioniergeist fördern und herausragende Leistungen sichtbar machen», sagt Matthias Hölling, Jurymitglied und Leiter Stiftungsbereiche beim Technopark Zürich.

Die nominierten Start-ups für den ZKB Pionierpreis Technopark 2025 (in alphabetischer Reihenfolge):

Annaida Technologies
Annaida Technologies setzt neue Massstäbe in der Fruchtbarkeitsbehandlung, indem es erstmals Magnetresonanztechnologie (MRS) nutzt, um präimplantierte Embryonen zu analysieren. EmbryoSpin ermöglicht dank fortschrittlicher MRS im Mikrobereich die Untersuchung von Proben, die bis zu tausend Mal kleiner sind als mit bisherigen Technologien. Dieser innovative Ansatz macht die Embryonenselektion nicht nur schneller und präziser, sondern auch sicherer. Darüber hinaus werden die Kosten gesenkt und die Behandlungszeiten für Kliniken und Patientinnen signifikant verkürzt.

Apheros
Das Start-up Apheros hat ein effizientes und skalierbares Verfahren zur Herstellung von Metallschäumen entwickelt. Der entstehende Schaum zeichnet sich durch eine hohe Porosität aus und bietet daher aussergewöhnliche Wärmeübertragungseigenschaften. Dank dieser Eigenschaften eignet sich der Metallschaum ideal für die Kühlung von Computerhardware und bietet sowohl bei der Ein- als auch bei der Zweiphasenkühlung erhebliche Vorteile. Das ETH Spin-off setzt mit dieser Technologie neue Massstäbe für leistungsstarke und energieeffiziente Kühllösungen in der Elektronikindustrie.

Borobotics
Das ZHAW Spin-off entwickelt mit «Grabowski» einen regenwurmähnlichen Bohrroboter, der die gesamte Bohranlage im Rahmen geothermischer Bohrungen in das Bohrloch integriert und somit eine drastische Reduktion des Flächenbedarfs ermöglicht: Geothermie-Bohrungen für Wärmepumpen können auf weniger als acht Quadratmetern durchgeführt werden – ein Bruchteil der bisherigen 50 Quadratmeter. Der Bohrvorgang funktioniert vollständig autonom und senkt die Emissionen um beeindruckende 86 Prozent. Mit «Grabowski» wird geothermische Energie nicht nur emissionsärmer und kostengünstiger, sondern auch wesentlich einfacher zugänglich – ein bedeutender Fortschritt für die Energiewende.

Breezelabs
Breezelabs nutzt das Audiosignal herkömmlicher Kopfhörer in Kombination mit einer fortschrittlichen Software, um individuelle Trainingszonen präzise zu bestimmen. Damit wird eine effiziente Trainingssteuerung ermöglicht – ganz ohne zusätzliche Hardware. Darüber hinaus eröffnet die Technologie neue Möglichkeiten im Gesundheitsbereich: So kann sie zur Überwachung chronischer Lungenkrankheiten wie COPD und Asthma eingesetzt werden. Das ETH Spin-off verbindet damit sportliche Leistungsoptimierung mit innovativer Gesundheitstechnologie.

BTRY
BTRY hat eine Festkörperbatterie entwickelt, die die Vorteile herkömmlicher Lithium-Ionen-Batterien mit denen von Superkondensatoren vereint. Die Batterie des ETH Spin-offs kombiniert eine hohe Energiedichte mit schnellen Lade- und Entladeraten und schliesst damit eine entscheidende Lücke in der Energiespeicherungstechnologie. Hergestellt mithilfe gängiger Halbleiterproduktionsmethoden, ist die Batterie weniger als 0,1 mm dünn, temperaturresistent (-40 bis +150 °C) und kann innerhalb einer Minute vollständig geladen und entladen werden. Diese Eigenschaften eröffnen neuartige Anwendungen in den Bereichen IoT, MedTech und Unterhaltungselektronik.

Ex Nunc Intelligence
Ex Nunc Intelligence entwickelt eine KI-gestützte Software, die den Zugang zu juristischem Wissen und dessen Verwaltung für Fachleute und Laien gleichermassen vereinfacht. Durch die Kombination verschiedener fortschrittlicher KI-Modelle mit einer intelligenten Datenarchitektur entwickelt sich die Plattform ständig weiter und integriert kontinuierlich die neuesten KI-Entwicklungen. Die Vision des Start-up’s ist der Aufbau eines transformativen, netzwerkbasierten juristischen Ökosystems. Dieses ermöglicht eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Experten und Laien und erleichtert die Orientierung in komplexen juristischen Fragestellungen – bei gleichzeitiger Einhaltung höchster Datenschutzstandards.

IMAI MedTech
Jede sechste Krebsdiagnose bleibt unentdeckt – ein Limit traditioneller, auf 2D-Bildgebung basierender Histologie. IMAI MedTech, ein Spin-off der ETH und der Universität Zürich, löst dieses Problem mit einer patentierten Technologie, die mechanische und elektrische Verfahren kombiniert und den Weg zur 3D-Darstellung ebnet. Die Innovation ermöglicht eine schnelle und gleichmässige Markierung von 3D-Gewebe, wodurch sich die Vorbereitungszeit von Monaten auf Tage verkürzt. Ergänzt wird dies durch eine KI-gestützte Software, die eine präzise 3D-Visualisierung und -Analyse ermöglicht – ein Meilenstein für die Krebsdiagnostik. Die erste Anwendung der Technologie konzentriert sich auf die Erkennung von Lymphknotenmetastasen, einem entscheidenden Schritt im Kampf gegen Krebs.

Irmos Technologies
Irmos Technologies, ein Spin-off der ETH, revolutioniert die Erhaltungsplanung von Infrastruktur durch den Einsatz massgeschneiderter, kosteneffizienter Sensoren. Die fortschrittliche Software des Start-ups übersetzt Schwingungen in wichtige Schadensindikatoren und Achslasten für Brücken und andere Bauwerke und liefert in Echtzeit verwertbare Einblicke in den Zustand einer Struktur eines Bauwerks und die tatsächlichen Verkehrsbelastungen. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz unterstützt Irmos Technologies Infrastrukturbesitzer dabei, sicherzustellen, dass Eingriffe sowohl zeitnah als auch kosteneffektiv sind.

K2 Photonics
Das ETH Spin-off hat mit der Entwicklung von Ein-Kavitäten-Doppelkamm-Lasern einen bedeutenden Durchbruch in der Lasertechnologie erzielt. Diese bieten bisher unerreichte Präzision und Geschwindigkeit für Metrologie-Anwendungen und eröffnen neue Möglichkeiten für ultrapräzise Abstandsmessungen, Halbleiterinspektionen und Gassensoranwendungen. So kann beispielsweise ein Aufspüren von Methanlecks auf Ölfeldern, industrielle Prozesskontrollen und die Überwachung von städtischer Luftverschmutzung revolutioniert werden: Im Gegensatz zu herkömmlichen Punktsensoren, können Ein-Kavitäten-Doppelkamm-Laser mehrere Gase simultan über längere Strecken detektieren. So kann eine kosteneffiziente, grossflächige Echtzeit-Überwachung durchgeführt werden, die Komplexität und Betriebskosten reduziert.

LatticeFlow AI
LatticeFlow, ein 2020 gegründetes Spin-off der ETH Zürich, hat die erste Plattform zur Bewertung der Einhaltung der EU-KI-Verordnung entwickelt. Das Start-up wurde von renommierten KI-Sicherheitsforschenden der ETH ins Leben gerufen. Es fokussiert auf die Unterstützung von Unternehmen bei der Validierung ihrer KI-Anwendungen. Mithilfe der entwickelten Plattform können KI-Modelle kontinuierlich und effektiv gemäss den neuesten KI-Vorschriften und ISO-KI-Standards überprüft werden. Dies gewährleistet einen sicheren und regelkonformen Einsatz. LatticeFlow trägt so wesentlich dazu bei, Vertrauen und Qualität in KI-Systeme zu fördern.

Nanoflex Robotics
Nanoflex nutzt Magnetismus, um die Spitzen von endovaskulären Instrumenten präzise zu biegen. Diese Technologie ermöglicht Neuroradiologen eine exakte Steuerung während der Behandlung. Über eine benutzerfreundliche Steuerkonsole können Ärztinnen und Ärzte die Form der Gerätespitze verändern und sie in jede Richtung bewegen, was die Durchführung endovaskulärer Eingriffe erheblich vereinfacht und sicherer macht. Die Technologie des ETH-Spin-offs ermöglicht ausserdem ferngesteuerte Thrombektomien. Dabei können sich Chirurg und magnetische Feld-Einheit sowie der Patient an unterschiedlichen Orten befinden, wodurch Transport- und Wartezeiten für Thrombektomien drastisch reduziert und lebensrettende Eingriffe schneller durchgeführt werden können. Das Medtech ermöglicht somit auch ferngesteuerte Behandlungen in kleineren oder ländlichen Krankenhäusern.

Optiml
Die KI gestützte Lösung von Optiml führt Gebäude- und Portfolioanalysen hinsichtlich Dämmung, Heizsystemen, Nutzung (u.a.) anhand rudimentärer Daten zu Adresse, Fläche und Alter durch. Diese Analysen sind entscheidend für energetische Sanierungen und erfüllen ökologische, gesetzliche sowie finanzielle Anforderungen. Das ETH-Spin-off greift auf Modelle aus langjähriger Forschungsarbeit zurück, nutzt verfügbare Daten und ergänzt fehlende Parameter. Die Lösung passt sich dabei kontinuierlich an Richtlinien und Förderungen an und bietet Asset Managern, Investoren und Beratern ein Tool für schnellere, fundierte Entscheidungen mit geringeren Vorinvestitionen – ein entscheidender Schritt zur Dekarbonisierung der Immobilienbranche.

Yuon Control
Yuon hat eine umfassende Lösung zur Optimierung von Fernwärmenetzen entwickelt, die den CO₂-Ausstoss und den Energieverbrauch erheblich senkt. Durch die Erstellung eines digitalen Zwillings des gesamten Netzwerks ermöglicht das Start-up eine kontinuierliche Optimierung basierend auf Echtzeitdaten. Die Software von Yuon prognostiziert den Energiebedarf unter Berücksichtigung von Faktoren wie Wettervorhersagen und verschiedenen Dateneingaben, um die Energieverteilung effizienter zu gestalten. Dies führt zu einer durchschnittlichen CO₂-Einsparung von rund 20 Prozent. Bis 2030 könnten so kumulativ bis zu 1,3 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden, was einen bedeutenden Beitrag zu einer nachhaltigeren Energieversorgung leistet.

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