Verreisen mit dem Vierbeiner: Wenn die wichtigsten Regeln eingehalten werden, dann klappt das tadellos.
Baar – Wer vereist, braucht eine optimale Lösung für sein Haustier. Während viele ihr Haustier in fremde Hände geben oder zuhause betreuen lassen, gibt es auch einige Schweizer Katzen- und Hundehalter, die nicht ohne das geliebte Haustier wegfahren wollen. Dank haustierfreundlichen Hotels, Ferienappartements und Campingplätzen steht dem nichts im Wege; allerdings gibt es einige Punkte, welche Tierhalter beachten müssen.
Almo Nature gibt zehn Tipps, um bereits die Anreise mit Haustier so erholsam wie möglich zu gestalten:
1. Bringen Sie Ihrem Haustier bei, sich in einer Transportbox wohl zu fühlen
Es ist wichtig, dass Ihr vierbeiniger Reisebegleiter die Transportbox als einen sicheren Ort versteht, wo er sich während der Fahrt entspannen kann. Zeigen Sie Ihrem Haustier, dass sich die Transportbox als komfortable und sichere Höhle eignet. Um es daran zu gewöhnen, stellen sie die Box zuhause offen hin und legen Sie ein Leckerli sowie ein gemütliches Kissen oder eine Decke hinein. Beginnen Sie früh genug mit dem Training, interagieren Sie aktiv mit Ihrem Haustier und binden Sie die Transportbox in Spiele, Übungen und Fütterung ein. Auf diese Weise assoziiert Ihr Haustier die Transportbox nicht nur mit einem Tierarztbesuch.
2. Haben Sie immer alle Dokumente dabei und auf dem neuesten Stand
Informieren Sie sich immer schon eine angemessene Zeit vor Reiseantritt über die gültigen Ein- und Ausreisevorschriften, die in den Ländern gelten, in die Sie mit Ihrem Tier reisen möchten, damit eventuelle Impfungen und Bluttests oder Bescheinigungen noch eingeholt werden können! In allen Ländern ist es zudem Vorschrift, dass das Haustier bei Einreise die Tollwutimpfung hat, sowohl mit einem Mikrochip versehen ist. Für bestimmte Länder gelten weitere Zusatzbedingungen, wie der Antikörper-Nachweis (sog. Tollwuttiterbestimmung). Denken Sie auch daran, dass Hunde und Katzen ebenfalls mit ihren Dokumenten reisen müssen – nehmen Sie unbedingt den Heimtierausweis mit.
3. Informieren Sie sich über die Transportbedingungen im Flugzeug oder Zug
Es gibt keine allgemeingültigen Regeln für das Reisen mit Hund oder Katze im Zug oder im Flugzeug. Kontaktieren Sie daher das Transportunternehmen und holen Sie so viele Informationen wie möglich ein. Hunde und Katzen inkl. Transporttasche müssen in der Regel ab einem Gewicht von 6 – 8 kg im Laderaum des Flugzeuges transportiert werden. Um ihnen eine unangenehme Erfahrung zu ersparen, kann es in einzelnen Fällen ratsam sein, den Haustieren ein Beruhigungsmittel zu verabreichen. Sprechen Sie sich vor der Reise mit Ihrem Tierarzt des Vertrauens ab, ob diese Massnahme wirklich nötig ist und wenn falls ja, dass die Medikamentendosis individuell auf Ihr Haustier abgestimmt ist.
4. Gewöhnen Sie Ihr Haustier nach und nach ans Mitfahren im Auto
Nicht alle Haustiere lieben es, im Auto mitzureisen. Beim Autofahren gilt deshalb wie bei der Transportbox: Eine schrittweise Angewöhnung ist unabdingbar. Diese Verhaltensarbeit beginnt Monate vor der Abreise. Lassen Sie Ihr Haustier mehrmals ins Auto einsteigen und belohnen Sie es dafür. Stellen Sie in einem nächsten Schritt den Motor an, um es an den Lärm zu gewöhnen. Danach folgen kurze Fahrten, um es mit der Bewegung vertraut zu machen. Belohnen Sie Ihr Tier immer dann, wenn es ruhig bleibt. Halten Sie die Trainingseinheiten anfangs sehr kurz und steigern Sie nach und nach die Dauer. Katzen müssen immer in der Transportbox sein, während bei Hunden die Wahl besteht, sie – im besten Fall – im abgetrennten Laderaum mitzuführen. Wenn Ihr Hund verängstigt ist, ist er aber besser in der Transportbox aufgehoben.
5. Für Hunde: Denken Sie daran, während der Fahrt Zeit für Trinkpausen und Spaziergänge einzuplanen
Planen Sie bei der Autofahrt genug Zeit ein für Trinkpausen, und damit sich Ihr Haustier bewegen und seine Bedürfnisse erledigen kann. Dies gilt v.a. für Hunde. Bei Katzen ist es normalerweise nicht ratsam, sie aus dem Auto herauszuholen, ausser evtl. bei sehr langen Fahrten oder grosser Hitze. Sie können Ihrer Katze ein Geschirr anziehen und sie zusätzlich mit einer Leine sichern, falls Sie die Tür der Transportbox öffnen müssen. Wichtig ist dabei, dass Sie sie rechtzeitig vorher an Geschirr und Leine gewöhnt haben.
6. Achten Sie bei steigenden Temperaturen darauf, die Klimaanlage einzuschalten und parken Sie Ihr Auto immer im Schatten
Ein Hitzschlag kann auch unsere Haustiere treffen. Hunde- und Katzenkörper regeln den Temperaturhaushalt anders und geben durch Schwitzen viel weniger Wärme ab als wir Menschen. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass im Auto die Klimaanlage läuft und parken Sie Ihr Auto immer im Schatten. Lassen Sie Ihr Haustier nie unbeaufsichtigt im Auto zurück und öffnen Sie während des Halts die Fenster. Sollte Ihr Tier einige der ersten Anzeichen einer Überhitzung zeigen wie übermässiges Hecheln, Taumeln oder Erschöpfung, bringen Sie es umgehend an einen schattigen oder klimatisierten Ort, kühlen Sie es sofort, jedoch langsam, indem Sie kaltes Wasser über seinen Nacken laufen lassen oder es in ein nasses Handtuch wickeln.
7. Bringen Sie neben dem Tierfutter, Wasser- und Futternapf auch das Lieblingsspielzeug oder -kissen mit, damit sich Ihr Liebling auch im Auto und am Ferienort zuhause fühlen kann
Wenn Sie Ihren Koffer packen, dann denken Sie auch an Ihren Vierbeiner: Neben Futter und Wasser- sowie Futternapf ist es auch empfohlen, eine Decke oder ein Kissen mitzunehmen, worauf sich Ihr Haustier auch zu Hause immer zum Schlafen legt. Auch die Lieblingsspiele dürfen nicht fehlen. In der Ferienwohnung oder im Hotelzimmer zeigen diese Lieblingsstücke dem Haustier auch: „Dies ist dein Platz, hier hin kannst du gehen, wenn du dich nicht sicher fühlst und hier wird dir nichts geschehen.“ Für Katzen darf natürlich die Katzentoilette nicht fehlen sowie ein kleiner Kratzpfosten.
8. Katzen haben grössere Schwierigkeiten bei der Anpassung an eine neue Umgebung – Pheromone können helfen
Fremde Gerüche und eine unbekannte Umgebung können für ein Haustier schnell zu einem Problem werden, vor allem bei Katzen, die einen ausgeprägten territorialen Sinn haben. Im Handel sind Pheromone erhältlich, die eine beruhigende Wirkung auf unsere Vierbeiner haben. Nehmen Sie einen Diffuser für die Steckdose im Ferienort mit und sprühen Sie zusätzlich vor Reiseantritt den Transportkorb mit einem Pheromonspray ein.
9. Hunde am Strand – Nie während der Mittagssonne und immer mit genügend Trinkwasser
Es gibt auch Strände, welche Hunden den Zugang erlauben. Es gibt sogar einige, die ganz unseren Fellnasen gewidmet sind. Denken Sie aber daran, dass Hunde sich niemals während den heissesten Stunden am Strand aufhalten sollen. Ansonsten droht ein Hitzschlag. Nehmen Sie immer einen mobilen Schattenspender für Ihren Hund mit. Waschen Sie Ihren Hund nach jedem Schwumm im Meer mit frischem Wasser, um alle Salzrückstände zu entfernen und so eine unangenehme Dermatitis zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass dem Hund immer frisches Trinkwasser zur Verfügung steht.
10. Füttern Sie Ihrem Hund keine Snacks vor der Reise
Wenn Ihr Hund normalerweise nur Trockenfutter frisst, fügen Sie im Sommer ein bis zwei Esslöffel Nassfutter hinzu. Dies verbessert die Flüssigkeitszufuhr, liefert Vitamine und Mineralstoffe und hilft den Appetit anzuregen, der bei ansteigenden Temperaturen tendenziell abnimmt. Füttern Sie zu den üblichen Zeiten, bei Unregelmässigkeiten besteht das Risiko von Magenverstimmungen. Vermeiden Sie es, vor der Abfahrt einen Snack zu geben. Hunde sollten während der Reise kein Futter bekommen, während Katzen spätestens nach vier bis fünf Stunden (sofern verträglich) ein wenig Futter angeboten werden sollte. Katzen haben einen wesentlich kleineren Magen als Hunde und brauchen dementsprechend mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt.
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