«1900–1914. Expedition ins Glück»
Die Fototechnik vermag nun Geschwindigkeiten einzufrieren, die das menschliche Auge noch zum Staunen bringen. Abschuss eines Torpedos, um 1900. Photograph unbekannt. (© Sammlung Herzog, Basel)
Zürich – Die Jahre vor der grossen Katastrophe des Ersten Weltkriegs sind geprägt von Wohlstand, dem Glauben an den Frieden in Europa, technologischen Innovationen und Erfindungen sowie von der Avantgarde in der Kunst. Das Neue löste Euphorie aus, aber auch Angst und Verunsicherung.
Die Ausstellung thematisiert technologische und gesellschaftliche Beschleunigungsschübe, die Relativierung alter Weltbilder wie etwa durch die Physik, das Aufbrechen der Geschlechterrollen sowie die Erkundung des Unbewussten durch die Psychoanalyse. Im Zentrum steht das Neue, das bei den Menschen eine kollektive Euphorie und zugleich Angst und Verunsicherung auslöste.
Zeit vor dem Ersten Weltkrieg in ihren Facetten
Um die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg in ihren Facetten zeigen zu können, vereint die von Juri Steiner und Stefan Zweifel kuratierte Ausstellung kulturhistorische Exponate aus der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums und aus internationalen Museen und bedeutenden Privatsammlungen. Zu den über 50 Leihgebern zählen das Hygiene-Museum Dresden ebenso wie das Deutsche Museum, das Musée des Arts décoratifs Paris und das Centre Pompidou, die Bodmeriana in Cologny, das Leopold Museum Wien, die Fondation Beyeler, die Bührle-Stiftung, das Kunsthaus Zug, das Krichner-Museum Davos, die Fotostiftung Schweiz und das Technorama in Winterthur, das Verkehrshaus Luzern sowie das Kunstmuseum Basel und das Kunsthaus Zürich.
Breit gefächerte Ausstellung
Die Ausstellung vereint Handschriften, Typoskripte und Erstausgaben von Literaten und Wissenschaftlern wie Marcel Proust, Blaise Cendrars und Sonia Delaunay, Sigmund Freud und Albert Einstein, Filme der Pioniere Georges Méliès und Gebrüder Lumière, Aufnahmen von Anonymen und bekannten Fotografen wie Jacques-Henri Lartigue, technische Apparate und afrikanische Skulpturen, Tonaufzeichnungen der Zeit. Wichtige Werke der Bildenden Kunst u.a. von Pablo Picasso, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Ferdinand Hodler, Egon Schiele, Gustav Klimt, Luigi Russolo bis hin zu Raoul Dufy oder Emil Nolde sind in der Ausstellung vertreten. (Landesmuseum Zürich/mc/ps)