Zürich – Die Covid-Pandemie und die damit verbundenen regulatorischen Massnahmen hinterlassen bei den Reisebüros tiefe Spuren. Dies zeigt die aktuelle Umfrage des Schweizer Reiseverbands bei den Reisebüros auf. Nach einem Umsatzverlust im Jahr 2020 in Höhe von bisher 70% im Vergleich zum Vorjahr und einem Mitarbeiterabbau von gut 20% wurde im Frühling 2021 wohl die Talsohle erreicht. Von dieser scheint es nun wieder – wenn auch verhalten – aufwärts zu gehen. Bis das vor-pandemische Geschäftsvolumen erreicht wird, dürfte es noch eine Weile dauern.
Die Resultate der alljährlichen Reisebüroumfrage des Schweizer Reiseverbands (SRV) zeigen die Tragweite der Covid-Pandemie mehr als deutlich: Der Umsatz der an dieser Studie teilnehmenden Reisebüros hat im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 68.1% abgenommen. Der Umsatz pro Mitarbeiter hat ebenfalls abgenommen, von 925’000 auf 299’000 Franken (-69.4%). Als Resultat dieser Entwicklung ist die durchschnittliche Nettorendite der letzten Jahre von bereits eher mageren 1% in den tiefroten Bereich von -3.5% gesunken.
1700 Vollzeitstellen verloren gegangen
Die drastische Schrumpfung des Geschäftsvolumens führte zu einem deutlichen Abbau im Mitarbeiterbestand: Insgesamt verloren die Reisebüros in der Schweiz im Corona-Jahr 2020 etwa 1700 Vollzeitstellen (FTE), das sind 22% gegenüber dem Bestand vor der Pandemie. Noch unklar ist derzeit, wie viele Reisebüros aufgrund dieses Schocks für immer ihr Geschäft aufgeben müssen, da die Kurzarbeitsentschädigung und die weiteren Finanzhilfen bald auslaufen werden.
Licht am Ende des Tunnels wird langsam sichtbar
Das Licht am Ende des langen Tunnels scheint nun aber zumindest sichtbar zu sein. So ist der SRV Sentiment-Index für die nahe Zukunft in Bezug auf Dossiergrösse und Preise deutlich positiv, einzig die Margen sind weiterhin unter Druck. Allerdings ist hier zu bedenken, dass die Basis das wohl schlechteste Jahr für die Reisebüros seit dem Zweiten Weltkrieg bildet und die Zeiten weiterhin sehr volatil bleiben. Eine abschliessende Beurteilung der Schäden aus dieser Pandemie wird wohl frühestens im Jahr 2023 oder 2024 möglich sein. (mc/pg)