30 Fotografinnen und Fotografen mit über 300 Aufnahmen aus dem Fundus des Prix Pictet

30 Fotografinnen und Fotografen mit über 300 Aufnahmen aus dem Fundus des Prix Pictet
(© Ezra Acayan)

Vom 19. Oktober 2023 bis 14. April 2024 zeigt das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum in Genf in der Ausstellung Human.Kind. über 300 Werke von 15 Fotografinnen und 15 Fotografen aus 24 Ländern, ausgewählt aus dem umfangreichen Spektrum der Teilnehmenden des Prix Pictet, einer der renommiertesten internationalen Auszeichnungen für Fotografie.

Die Aufnahmen befassen sich mit den grossen Herausforderungen der humanitären Arbeit – mit Konflikten, dem Klimawandel, psychosozialer Unterstützung oder der Wahrung der Menschenwürde –, unterscheiden sich jedoch von Fotos über das aktuelle Geschehen, die in den Medien präsent sind. Die Dokumentationen, Porträts oder Fotomontagen sollen die Komplexität der humanitären Arbeit aufzeigen, deren Wahrnehmung oft nicht der Realität vor Ort entspricht.

Alle Fotografinnen und Fotografen haben an einem der bisher zehn Zyklen des Prix Pictet teilgenommen, der sich seit seiner Einführung im Jahr 2008 der nachhaltigen Entwicklung widmet. So ist ein Netzwerk aus nahezu 3000 Fotograf:innen entstanden, die mitten im Geschehen arbeiten. William A. Ewing, Autor, Redner, ehemaliger Direktor des Musée de l’Élysée und Co-Kurator der Ausstellung, erklärt: «Obwohl man es nicht immer zugeben mag, entsteht ein bedeutender Teil der zeitgenössischen Fotografie aus humanitärem Antrieb. Während der letzten zehn Jahre bildeten das Interesse an den Mitmenschen, die Akzeptanz ihrer häufig tragischen Situation und das daraus entstehende Mitgefühl den Ausgangspunkt für die Ansätze zahlreicher Bewerberinnen und Bewerber des Prix Pictet.»

Anhand von fast 300 Aufnahmen widmet sich Human.Kind. vielfältigen Themen, vom Ausbruch des Vulkans Taal auf den Philippinen im Jahr 2022 über die bewaffneten Gruppen in der Sahelzone und die Lebensbedingungen der Frauen in den sibirischen Gefängnissen bis hin zum Ausbruch von Covid-19 in Italien. Durch ihren einfühlsamen Ansatz heben die Fotograf:innen die Würde der Menschen hervor und laden dazu ein, die gemeinsame Menschlichkeit zu reflektieren. Elisa Rusca, Leiterin Sammlungen und Ausstellungen des Museums und Co-Kuratorin der Ausstellung, meint dazu: «Human.Kind. präsentiert eine grosse Vielfalt an Blickwinkeln auf die heutige Welt und konzentriert sich auf die Würde und die Fürsorge. Dadurch werden die Fragestellungen und die Werte der humanitären Arbeit auf eine persönliche Ebene gehoben, in der die Gemeinschaft im Zentrum steht.»

Für Pascal Hufschmid, Museumsdirektor und Initiator der Ausstellung, gilt es, die Bilder des aktuellen Geschehens kritisch zu betrachten: «Human.Kind. hinterfragt die visuellen Codes der Bilder von humanitärer Arbeit, um unseren Blick angesichts der täglichen Medienflut zu schärfen. Die Ausstellung zeigt auch, wie uns Kunst ermöglichen kann, die Welt, in der wir leben, besser zu verstehen.» (eliott/mc/ps)

Internationales Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum

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