Weltpremiere in London: Abba bringen ihr Virtual-Reality-Konzertspektakel «Voyage» auf die Bühne. Eine unheimliche, mitunter aber auch unheimlich schöne Angelegenheit.
Am Donnerstag hat in London die neue Abba-Show Voyage ihre Premiere erlebt. Dabei handelte es sich um den ersten abendfüllenden Auftritt der Band seit 42 Jahren. Ihr bislang letztes Konzert hatten Abba im März 1980 in Japan gegeben. Zwei Jahre später lösten sie sich bis auf Weiteres auf, um im vergangenen Herbst erstmals ein neues, ebenfalls Voyage betiteltes Album herauszubringen. Bei der Auflösung vor 40 Jahren hatten Abba entschieden verkündet, niemals wieder gemeinsam live aufzutreten, einerseits weil sie mehrheitlich nur ungern auf Bühnen stehen, andererseits weil sie damals einander auch nicht mehr so gut leiden konnten.
Diesem Entschluss blieben sie am Donnerstag treu. Denn in London standen Abba gar nicht selbst auf der Bühne. Vielmehr präsentierten sie zum ersten Mal ihr neuartiges Konzertkonzept, bei dem sie sich vollständig von digital erzeugten Avataren, den sogenannten Abbataren, vertreten lassen. Für die Abbatar-Auftritte, die fortan für mehrere Jahre lang mehrmals in der Woche veranstaltet werden sollen, haben Abba sich in einer unwirtlichen Gegend am Rand des Olympiaparks in East London eine eigene Abba-Arena errichten lassen: ein sechseckiges, wie vom Himmel gefallenes Monument, in dessen Inneren sich Zukunft und Vergangenheit in zumindest interessanter Weise verbinden.