Andermatt wird zum Schmelztiegel musikalischer Stile
Andermatt – Banjos im Sinfonie-Orchester; kann das gut gehen? Stephan Eicher, Martin Suter, das Swiss Orchestra und The Kruger Brothers treten gemeinsam auf und wagen sich in unbekannte Gewässer.
Mit «The Bash» präsentiert Andermatt Music am 25. und 26. Oktober ein experimentierfreudiges Festival, das die Grenzen der Literatur, Klassik und Pop-Musik neu auslotet. Unter der Leitung von Dirigentin und Intendantin Lena-Lisa Wüstendörfer verbinden sich die vermeintlich entgegengesetzten Welten zu einem neuen Gesamtkunstwerk.
«The Bash verwandelt die Andermatt Konzerthalle in ein Labor, das überraschende Momente ermöglicht», sagt Lena-Lisa Wüstendörfer, die die Konzerte als Intendantin von Andermatt Music ausrichtet. Das zweitägige Festival etabliert Andermatt erneut als kreative Wiege des internationalen Kulturschaffens, wie Wüstendörfer betont: «Wir zeigen keine bestehenden Produktionen, sondern schaffen Raum für neue Kreation, wenn Stephan Eicher Songs auf Texten von Martin Suter darbietet, die eigens für Andermatt geschrieben und von Beginn als Orchester-Songs angelegt wurden. Eicher wird die Bühne neben Martin Suter mit dem Swiss Orchestra, den Kruger Brothers und dem Pianisten Reyn Ouwehand teilen.» Damit begegnen sich am Gotthard kreative Kräfte, deren Stil auf den ersten Blick verschiedener nicht sein könnte.
Sollbruchstellen der Klassik und des Pop
Was es heisst, Musik jenseits klar abgesteckter Stilrichtungen zu schaffen, wird spätestens dann klar, wenn sich die Aargauer The Kruger Brothers mit ihren Banjos in die Reihen des Swiss Orchestra begeben und sich sinfonische Streicherflächen über die gezupften Bluegrass-Muster legen. Vereint mit Eichers unverwechselbaren Musiksprache zu Texten von Martin Suter kann sich das Publikum in einem ergreifenden Strudel wähnen, der sämtliche Genregrenzen verschwimmen und neue Klangwelten entstehen lässt.
Lena-Lisa Wüstendörfer, die als Dirigentin des Swiss Orchestra und als Intendantin von Andermatt Music gemeinsam mit allen Beteiligten seit Monaten an der Konzeption der beiden Festivaltage feilt, sagt: «Wir präsentieren zwei verschiedene Konzertabende, die miteinander verknüpft sind. Am Freitag, dem 25. Oktober, eröffnen wir das Festival mit dem ersten Teil unter dem Titel ‹Am Schärme›. Passend dazu geht es am Samstag mit ‹Blib no chli› nahtlos weiter. Selbstverständlich können aber beide Abende auch unabhängig voneinander besucht werden.» (mc/pg)