Anhaltendes Wachstum im europäischen Tourismusgeschäft

Anhaltendes Wachstum im europäischen Tourismusgeschäft

Island – bereits vor der Fussball-EM mit stark ansteigenden Besucherzahlen. (Foto: Promote Island)

Brüssel – Die europäische Tourismusbranche erweist sich in problematischen Zeiten als widerstandsfähig. Ein Grossteil der Destinationen verzeichnete in den ersten fünf Monaten einen sprunghaften Besucheranstieg – die Hälfte davon im zweistelligen Bereich.

Laut dem neuesten Bericht «European Tourism 2016 – Trends & Prospects» der European Travel Commission schneiden Island (+ 35 %), die Slowakei (+ 24 %) und Zypern (+ 21 %) am besten ab. Hohes Wachstum berichten auch Irland (+ 17 %) und Rumänien (+ 16 %), während traditionelle Reiseziele am Mittelmeer wie Portugal (+ 14 %) und Spanien (+ 13 %) auch in der Nebensaison Rekordwachstumsraten erzielten.

Die positive Dynamik hat laut der ETC verschiedene Gründe: Sie nennt bessere wirtschaftliche Bedingungen, die Bemühungen der Destinationen, die Nebensaison zu stärken, das Interesse an europäischen Reisezielen sowie eine leicht erholte Nachfrage aus Russland.

Aufgrund anhaltender Sicherheitsbedenken verzeichnete die Türkei zwischen Januar und Mai einen deutlichen Einbruch um 16 %. Die Attacken, die sich kürzlich am Flughafen Atatürk – dem am häufigsten frequentierten Flughafen des Landes – ereignet haben, werden sich auch in naher Zukunft negativ auf die Tourismuswirtschaft der Türkei auswirken.

Zeiten der Unsicherheit
Britische Touristen haben in den vergangenen Jahrzehnten massgeblich zum Erfolg der europäischen Tourismusbranche beigetragen. Der Brexit beschwört zwangsläufig Ängste im Hinblick auf Flugpreise und die Zukunft des grenzüberschreitenden Fremdenverkehrs herauf. Der schwächere Pfundkurs hat Auslandsreisen für Briten bereits jetzt verteuert. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie der Brexit sich auf die Touristenströme in Europa auswirken wird und ob die einschlägigen Reiseziele dieses Marktes kurzfristig darunter leiden werden. Im Gegenzug ist Europa aufgrund der schwächeren Pfund- und Eurokurse gegenüber dem Dollar für US-Bürger sogar noch interessanter geworden. (mc/pg)

European Tourism 2016 – Trends & Prospects

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