Asien bleibt der Wachstumsmotor für den Welttourismus

Tourismus

(Foto: ChenPG - Fotolia.com)

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Berlin – Asien hat auch in diesem Jahr zu den wichtigsten Treibern im internationalen Tourismus gezählt. Der Kontinent verzeichnet beeindruckende Wachstumszahlen. Bei der Reisetätigkeit haben insbesondere die Chinesen die Nase vorn, während sich der traditionell starke Markt Japan schwer tut. China ist heute bei internationalen Reisen weltweit die Nummer eins in Bezug auf die Reiseausgaben, die Nation mit der zweitgrössten Anzahl an Reisen und auf dem vierten Platz bei der Anzahl der Übernachtungen. Das ist das Ergebnis des ITB World Travel Trends Reports, den IPK International im Auftrag der führenden Messe der internationalen Reiseindustrie erstellt hat.

Insgesamt nahmen die Auslandsreisen der Asiaten in den ersten acht Monaten 2013 um acht Prozent zu. Dazu trugen die Auslandsreisen der Chinesen um beachtliche 26 Prozent bei, während die Japaner um zwei Prozent weniger reisten. Für das kommende Jahr sind die Prognosen ähnlich. Während der chinesische Markt um rund 18 Prozent zulegen wird, stabilisiert sich der japanische Markt dagegen voraussichtlich auf gleichbleibendem Niveau. Insgesamt ist 2014 von einem Wachstum von rund neun Prozent aus den asiatischen Quellmärkten auszugehen.

China baut Spitzenposition aus
Mit dem diesjährigen Anstieg von Reisenden in China behauptet das Land zunehmend seine Spitzenposition innerhalb des Kontinents: Bereits 2012 unternahmen die Chinesen rund 45 Millionen Auslandsreisen und tätigten dabei Ausgaben im Wert von etwa 84,4 Milliarden US-Dollar. Damit war der chinesische Markt etwa doppelt so gross wie der japanische. Gegen den Riesen China wirken auch die weiteren asiatischen Märkte klein. Bezogen auf die Anzahl der Auslandsreisen landen Korea, Hong Kong, Australien, Indien und Indonesien auf den Folgeplätzen.

Wachstum auch bei Ankünften
Erfreulich zeigte sich das Jahr auch für Asien als Incoming-Destination. Die Ankünfte zwischen Januar und August legten laut World Tourism Organization (UNWTO) im Vergleich zu 2012 um 6,3 Prozent zu. Besonders Südostasien konnte sich über eine wachsende Nachfrage freuen und verzeichnete einen Anstieg von zwölf Prozent. Südasien begrüsste rund sechs Prozent mehr Gäste – der ozeanische Raum kann sich über ein stabiles Wachstum bei vier Prozentpunkten freuen. Reisen nach Nordostasien legten nur noch um drei Prozent zu und schwächten sich im Vergleich zu 2012 damit um drei Prozent ab.

Chinesen reisen hauptsächlich privat
Die Chinesen sind die reisefreudigsten Bürger Asiens. Aufenthalte von vier Nächten oder mehr legten 2013 um 28 Prozent zu, die Anzahl an Kurztrips stieg um etwa 21 Prozent. Dieses immense Wachstum macht das Reich der Mitte – gemessen an den Ausgaben im Ausland – zur weltweiten Nummer eins mit einem durchschnittlichen Betrag von 1765 Dollar pro Reise. Hauptgrund für die Reisen der Chinesen sind private Anlässe. Urlaubsreisen legten in diesem Jahr um 30 Prozent zu. Gefragt sind Rundreisen, aber auch Städtetrips und Strandurlaub. Der Anstieg von Geschäftsreisen fällt mit sechs Prozent mehr als 2012 vergleichsweise moderat aus.

Wie es für einen Wachstumsmarkt typisch ist, reisen die Chinesen in erster Linie innerhalb Asiens. Fernziele wie Europa und Amerika kommen erst an zweiter Stelle. Für den Boom ist kein Ende in Sicht: Die Experten prognostizieren für 2014 eine ungebremste Lust am Reisen. Etwa 44 Prozent der Chinesen geben an, im kommenden Jahr mehr als bisher reisen zu wollen.

Wachsende Mittelschicht als Hauptmerkmal
Der positive Trend für China spiegelt auch die veränderte Bevölkerungsstruktur wider, da das Land über eine schnell wachsende und wohlhabende Mittelschicht verfügt. Dennoch erzielen nur rund sieben Prozent der Chinesen ein jährliches Einkommen von mehr als 15’000 Dollar. In diesem Punkt unterscheidet sich China nach wie vor stark von Ländern wie Japan, Südkorea oder Taiwan.

Doch im Vergleich zu China schwächelt Japan. Die Gesamtanzahl an Auslandsreisen ging um zwei Prozent zurück. Übernachtungen und Ausgaben sanken um drei bzw. sechs Punkte. Dabei gingen Geschäftsreisen stärker zurück als private Reisen. Von der zögerlichen Reiselust sind asiatische Länder stärker betroffen als Fernziele. Die ehemals so beliebten Rundreisen verzeichneten einen Rückgang von rund 20 Prozent. Dies wurde von steigenden Zahlen beim Städte- und Strandurlaub weitgehend aufgefangen.

Auch wenn sich die Wirtschaft Japans derzeit erholt, planen die wenigsten Einwohner mehr internationale Reisen im kommenden Jahr. Daher wird der Markt 2014 wahrscheinlich stagnieren.

Insgesamt ist in den kommenden Jahren für Asien mit wachsender Reisebereitschaft zu rechnen. Hauptgründe sind unter anderem das wirtschaftliche Wachstum und die zunehmende junge, gut gebildete Mittelschicht. Zudem machen es Low-Cost-Airlines wie Air Asia immer leichter und erschwinglicher, international zu verreisen. (ITB/mc/pg)

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