Bitte lächeln, wenn der Zug kommt
Eine schmale Strasse, gesäumt von Cafés – und ein Zug, der ein paar Mal am Tag hindurchrauscht. Die Train Street in Hanoi ist ein Spektakel für Touristen. Zum Verdruss der Wachleute.
Eine „Zugstrasse“, was soll das sein? Eine Strasse ist eine Strasse. Und wo ein Zug fährt, ist keine Strasse. Eigentlich. Aber an der Train Street in Hanoi ist alles anders: Im westlichen Teil der Altstadt rauscht mehrmals täglich ein Zug eine Armlänge entfernt an Häuserfassaden vorbei. Es ist keine ideale Wohnlage, doch die Bewohner haben den Zugfahrplan zum Rhythmus ihres Lebens gemacht. Das Leben spielt sich, wie in Vietnam üblich, draussen ab – und hier eben teilweise auf den Gleisen: kochen, essen, quatschen, Haare waschen, Geschäfte machen, Kleider trocknen. Kommt ein Zug, wird schnell alles weggeräumt. Und gleich hinter dem letzten Waggon werden die Gleise wieder vom Alltag in Beschlag genommen.
Im vergangenen Jahrzehnt haben sich aber auch unzählige Touristen an den Gleisen getummelt. Auf Instagram finden sich Zehntausende Fotos, jeder posiert für das vermeintlich einzigartige Motiv auf den Gleisen. So richtig interessant wird es für die Bildhungrigen, wenn der Zug kommt und zwischen Waggon und Hauswand knapp Platz ist für einen Touristen. An der schmalsten Stelle misst die Train Street rund viereinhalb Meter.
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