Buchstock
Von seidenmattem Papier bis hin zum Goldschnitt, das ist die Welt des Buches, so wie wir sie seit 500 Jahren kennen. Ganz gegen den Trend der e-Books gibt es nun die erste Schau der schönsten Bücher der Schweiz.
Das schönste Buch der Schweiz bekommt eine Ausstellung und zahlreiche Aktivitäten rund herum drehen sich um die Welt zwischen den beiden Buchdeckeln. 19 Bücher wurden mit dem Jan Tschichold Preis geehrt.
Im Namen des Visionärs
Jan Tschichold ist ein Name, um den herum kein Gestalter kommt, der es mit Buchstaben zu tun hat. Tschichold war der Wortführer der neuen Typografie vor bald 100 Jahren und hat wie kein anderer die Szene geprägt. Nun wird vom Bund ein Preis vergeben, der seinen Namen trägt. 391 Publikationen haben sich um den begehrten Titel beworben, den man allerdings nur bekommt, wenn auch der Inhalt stimmt – nicht nur die Erscheinung und Form. Sie beurteilt die Einsendungen auf ihre Konzeption, die grafische Gestaltung und Typografie. Der Schwerpunkt der Bewertung liegt auf der Innovation und der Originalität. Ferner wird die Qualität des Druckes und des Einbandes sowie die buchbinderische Verarbeitung und die verwendeten Materialien geprüft.
Prämierte Bücher mit internationaler Auszeichnung
Im Februar 2011 wurden die prämierten Bücher beim internationalen Wettbewerb der Stiftung Buchkunst in Leipzig von einer internationalen Jury begutachtet. Drei Bücher aus der Schweiz wurden ausgezeichnet: Eine Silbermedaille für «TITLE» (Ramaya Tegegne), eine Bronzemedaille für «Christian Waldvogel. Earth Extremes» (Scheidegger & Spiess) sowie ein Ehrendiplom für die Serie «Teaching Architecture» (Kaleidoscope Press / gta Verlag).
Die Ausstellung im Helmhaus Zürich bildet den Beginn einer Ausstellungsreise durch die Schweiz und wird nur zwei Tage in Zürich Halt machen. Neben der Ausstellung wird ein temporärer Buchladen eingerichtet, in dem die schönsten Schweizer Bücher der Jahrgänge 2010, 2009 und 2008 verkauft werden.
Mit der Ausstellung erscheint der viersprachige Katalog. Der ausführliche Jurybericht liefert wissenswerte Hintergründe zu den prämierten Büchern.
«Die schönsten Schweizer Bücher 2010»Konzept und Gestaltung: Aude Lehmann ISBN: 978-3-95227-008-0Texte: deutsch, französisch, italienisch, englischFotografie: Scheltens & Abbenes, Amsterdam
Der Jan-Tschichold-Preis wird durch die Jury unabhängig von den zum Wettbewerb eingereichten Büchern verliehen. Damit zeichnet das Bundesamt für Kultur seit 1998 eine Persönlichkeit, eine Gruppe oder eine Institution für hervorragende Leistungen in der Buchgestaltung aus. Der diesjährige Preis, dotiert mit 15’000 Franken, geht an die Schweizerin Julia Born, die seit 1996 in Amsterdam lebt und arbeitet.
Ausstellungsdaten 2011
Zürich Helmhaus Vernissage: Freitag, 24. Juni 2011, 18 Uhr bis 26. Juni 2011
Lavin Engadinstaziun Vernissage: Freitag, 5. August bis 7. August 2011
St. Gallen Kantonsbibliothek Vadiana, Vernissage: Dienstag, 6. September bis 24. September 2011
Biel-Bienne Schule für Gestaltung Bern und Biel, Schulgebäude Salzhausstrasse21. , Vernissage: Freitag, 21. Oktober 18 Uhr bis 29. Oktober 2011
Genf Forde, espace d’art contemporain9. Vernissage: Mittwoch, 9. November, 18 Uhr bis 12. November 2011
Ausstellungsszenografie und ProduktionDaniel Gafner, Zürich
Publisher’s Tables / BookshopGeorg Rutishauser, Zürich / Samuel Bänziger, Berneck
VeranstaltungsprogrammStefan Wagner, Corner College, Zürich