Chancen und Herausforderungen: Booking.com-Studie zeigt, wie Schweizer LGBTQ+-Reisende die Kontrolle über ihre Reisen übernehmen

Arjan Dijk, CMO und Senior Vice President bei Booking.com. (Bild: Booking.com)

Amsterdam – Die neueste LGBTQ+-Reisestudie von Booking.com macht deutlich, dass LGBTQ+-Reisende weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind. Etwas mehr als zwei Drittel (68 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden haben auf Reisen Diskriminierung erfahren. Schaut man sich die Umfrageergebnisse aller Befragten weltweit an, so zeigt sich, dass bei denen, die sich geoutet haben, es 63 % sind; bei denen, die in einer Partnerschaft leben, 64 % und bei denen, die sich für LGBTQ+-Rechte und -Veränderungen einsetzen, sind es 68 %. Schweizer LGBTQ+-Reisende müssen diskriminierendes Verhalten sowohl von anderen Reisenden (62 %) als auch von Einheimischen am ausgewählten Reiseziel (65 %) erwarten. Gleichzeitig stimmen 57 % der Schweizer Befragten der Aussage zu, dass ihre Zugehörigkeit zur LGBTQ+-Community sie als Reisende verunsichert und gehemmt hat. Das ist noch besorgniserregender bei denjenigen der weltweit Befragten, die sich als trans (64 %), inter* (57 %) und nicht-binär (56 %) identifizieren.

Trotzdem übernehmen LGBTQ+-Reisende die Kontrolle über ihre gelebte Realität. Von informierten Entscheidungen für Reiseziele bis hin zur Sitzplatzbuchung im Voraus in Flugzeugen und der Schaffung von Alter Egos: LGBTQ+-Reisende übernehmen mehr denn je die Kontrolle über ihre Reisen, um sicher mit verschiedenen Herausforderungen umzugehen und die besten Erlebnisse zu finden.

Reisezielüberlegungen
Mehr als drei Fünftel (61 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden ist eine Unterkunft, die in ihr Budget passt, das Hauptanliegen. Neben diesen vorrangig finanziellen Erwägungen ist für mehr als drei von fünf befragten Personen (63 %) wichtig, auf der Reise sie selbst sein zu können. Von allen Schweizer LGBTQ+-Reisenden…:

Diese Bedenken haben deutlichen Einfluss auf die Wahrnehmung und Entscheidungsfindung von Schweizer LGBTQ+-Reisenden: 56 % der Befragten haben im vergangenen Jahr eine Reise abgesagt, nachdem sie festgestellt hatten, dass ein Reiseziel LGBTQ+-Einheimische nicht akzeptiert. Das ist bei einem Blick auf die weltweiten Umfrageergebnisse bei LGBTQ+-Eltern (48 %) im Vergleich zu Nicht-Eltern (40 %) am häufigsten der Fall, aber noch häufiger bei trans (59 %) und inter* Reisenden (56 %). Auf der anderen Seite haben drei Fünftel (60 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden in den letzten 12 Monaten eine Reise an ein Reiseziel gebucht, das sich als LGBTQ+-identifizierende Einheimische unterstützt.

Mehr als die Hälfte (51 %) der Schweizer Befragten zieht es vor, Reiseziele zu besuchen, an denen der LGBTQ+-Tourismus bereits gut etabliert ist. Zum Vergleich: 35 % ziehen lieber Orte in Betracht, an denen ihre Anwesenheit zu einem grösseren gesellschaftlichen Bewusstsein und mehr Akzeptanz beitragen könnte. Auch der Zeitgeist spielt bei der Entscheidungsfindung eine Rolle: Etwas mehr als zwei Drittel (68 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden geben an, dass sie eher Reiseerlebnisse buchen, die von der LGBTQ+-Popkultur inspiriert sind.

Vorbereitungen vor dem Flug
Sobald das Reiseziel feststeht, ergreifen Schweizer LGBTQ+-Reisende zusätzliche proaktive Schritte, um ihre Bedenken über potenzielle Diskriminierung während des Flugs auf ein Minimum zu reduzieren. Zwei Fünftel (40 %) der Schweizer Befragten haben bereits negative Erfahrungen mit einem anderen Fluggast gemacht, die in direktem Zusammenhang mit der eigenen Identität steht. 44 % der Schweizer befragten Personen äusserten Bedenken bei dem Gedanken, neben einer/m Fremden zu sitzen, weil sie Angst vor der Reaktion oder dem Verhalten gegenüber ihnen als LGBTQ+-Person haben. Blickt man erneut auf die globalen Umfrageergebnisse, tritt Letzteres häufiger bei trans (57 %), inter* (48 %) und nicht-binären Personen (44 %) auf. Folglich entscheiden sich 46 % der befragten Schweizer LGBTQ+-Reisenden aus Angst vor Diskriminierung dafür, im Voraus einen bestimmten Sitzplatz auszuwählen, um den Kontakt mit anderen zu minimieren. Diese Massnahme wird von LGBTQ+-Reisenden weltweit am häufigsten von trans (61 %), inter* (55 %) und nicht-binären Personen (50 %) ergriffen.

Codeswitching und Reise-Alter Egos
LGBTQ+-Reisende nehmen aktiv Alter Egos an, um sich auf ihren Reisen zu schützen. Fast zwei Fünftel (39 %) der Schweizer LGBTQ+-Reisenden geben an, dass sie Aspekte ihres Aussehens und Verhaltens ändern, um potenzieller Diskriminierung oder unerwünschter Aufmerksamkeit zu entgehen. 41 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden haben ein Alter Ego erschaffen, um sich auf Reisen in unterschiedlichen Umgebungen zurechtzufinden. Am häufigsten gaben dies bei den weltweiten Befragten trans (59 %) und lesbische Reisende (47 %) an. Der Hauptgrund für die Schaffung eines Alter Egos besteht für Schweizer Befragte darin, sich zu schützen und sich sicher zu fühlen (38 %) . Mehr als zwei Fünftel (43 %) der Schweizer Befragten taten dies, um sich an eventuell herrschende kulturelle Normen am Reiseziel anzupassen.

Allies in der Reisebranche
Neben den eigenen Entscheidungen sehen Schweizer LGBTQ+-Reisende einen Fortschritt innerhalb der Reisebranche: 75 % sagen, dass sie sich durch mehr Inklusion auf Reisen wohler fühlen. Dies trifft bei den weltweit Befragten vor allem auf diejenigen zu, die sich geoutet haben (76 %), aber auch auf 65 % derjenigen, die nicht geoutet sind. Reisen an Destinationen mit entsprechenden Gesetzen stärken ein Gefühl der Inklusion, was sich auch im Umgang mit in der Reisebranche Tätigen widerspiegelt: 85 % der Schweizer LGBTQ+-Reisenden fühlen sich beim Einchecken in ihrer Unterkunft wohl, 84 % bei der Korrespondenz mit den Gastgeber:innen einer Unterkunft und Fluggesellschaften und 87 % beim Umgang mit Branchenpersonal wie Reiseleiter:innen, Flugbegleiter:innen und Taxifahrer:innen am Reiseziel. Auf die Frage, welche Elemente Schweizer LGBTQ+-Reisende bei Reiseunternehmen sehen möchten, um ihr zukünftiges Reiseerlebnis zu verbessern, erwähnten 30 % Filter, mit denen sie Unterkünfte finden können, die Erfahrungen bieten, bei denen sie sich willkommen fühlen. Das halten mit Blick auf die globalen Umfrageergebnisse besonders trans (49 %) und genderfluide Reisende (40 %) für wichtig.

«Wir bei Booking.com glauben fest daran, dass alle die Möglichkeit haben sollten, zu reisen und die Welt auf ihre ganz eigene Art und Weise zu erleben», sagt Arjan Dijk, CMO und Senior Vice President bei Booking.com. «Als homosexueller Mann kenne ich leider aus erster Hand die Herausforderungen, die in vielen Teilen der Welt weiterhin bestehen, darunter leider auch Reisewarnungen, die bereits im Vorfeld der diesjährigen Pride-Events herausgegeben wurden. Trotz alledem inspiriert es mich zutiefst, wenn ich sehe, wie LGBTQ+-Reisende ihren gelebten Erfahrungen sowohl zu Hause als auch auf Reisen resilient begegnen. Obwohl echte und greifbare Fortschritte erzielt werden, müssen wir wachsam bleiben und unseren Teil dazu beitragen, dass Reisen im Sinne von Travel Proud wirklich für alle einfacher wird».

Seit seiner Einführung im Jahr 2021 bietet das Travel Proud-Programm von Booking.com kostenlose Trainings für inklusive Gastfreundschaft für Unterkünfte an, um ihnen zu helfen, ein besseres Verständnis für die spezifischen Herausforderungen zu entwickeln, mit denen LGBTQ+-Reisende konfrontiert werden. Ausserdem erfahren sie, was getan werden kann, damit sich alle Gäste willkommener fühlen, unabhängig davon, woher sie kommen, wen sie lieben oder wie sie sich identifizieren. Die regelmässig angebotenen Trainings sind bereits auf Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, brasilianischem und europäischem Portugiesisch, Kroatisch, Japanisch, Griechisch, Thai und Deutsch verfügbar. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 67’000 durch das Programm zertifizierte Unterkünfte auf Booking.com. Travel Proud-Aufenthalte sind in 133 Ländern und Gebieten sowie in über 12’645 Städten und Reisezielen verfügbar.

Zusätzlich zur globalen Partnerschaft mit IGLTA, der International LGBTQ+ Travel Association, teilt Booking.com nun stolz mit, einer der neuesten Partner zweier Organisationen sein zu dürfen, die sich wie Booking.com dafür einsetzen, die Welt überall für alle Menschen inklusiver zu machen:

Global Equality Fund (GEF): Diese einzigartige öffentlich-private Partnerschaft bringt gleichgesinnte Behörden und Unternehmen des privaten Sektors zusammen, die sich für die Förderung und Verteidigung der Menschenrechte und Freiheiten von LGBTQ+-Personen auf der ganzen Welt einsetzen. Über den GEF arbeiten Behörden, Unternehmen und Stiftungen mit Individuen und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen, die sich für Menschenrechte sowie den Schutz und die Stärkung von LGBTQ+-Bewegungen und -Personen einsetzen.
Stonewall National Monument Visitor Center: Dieses richtungsweisende Center befindet sich in Greenwich Village im Herzen von New York City und wird am 28. Juni 2024 eröffnet. Es fördert und feiert das Erbe des historischen Stonewall-Aufstands und dient als lebendiges Denkmal für die Aktivistinnen und Pionierinnen vor unserer Zeit. Das Center informiert über die Ereignisse, die die Bürgerrechtsbewegung der LGBTQ+-Community geprägt haben. (Booking.com/mc/ps)

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