Auf dem heute nach fast vierzig Jahren Pause erscheinenden Abba-Album „Voyage“ gibt es viel Frieden, Freude und sogar Lametta. Aber wer denkt, im Alter seien alle Liebeskämpfe vorbei, hat sich getäuscht.
ie ein Traum – so kam es nicht nur Millionen Abba-Fans vor, als sie hörten, dass nach vierzig Jahren noch ein neues Album dieser Gruppe erscheint. Wie ein Traum wirkt oft auch die dessen klangliche Anmutung. Das am heutigen Freitag erscheinende „Voyage“ kommt aus der Tiefe, es nimmt Motive des früheren Werks wieder auf, das seit dem 1981 erschienen Album „The Visitors“ und der im Dezember 1982 verkündeten „Pause“ der Band schon abgeschlossen schien, es mischt sie durch und spinnt sie weiter.
Da ist zum Beispiel das geisterhaft wieder auftauchende Intro von „SOS“, das nun dem neuen Song „Keep an Eye on Dan“ eine dramatische Grundierung und eine historische Dimension gibt. Als wollten Abba sagen: Dort hatten wir aufgehört, hier machen wir wieder weiter. Das Lied handelt vom Verlust eines Kindes.
Aber auch an Fröhlicheres knüpft die Band wieder an: Vor allem an die Volksmusik, in deren Richtung sie sich sie sich 1980 mit „The Way Old Friends Do“ begeben hatte. Auf dem neuen Album gibt es gleich mehrere Stücke mit Dudelsack, irischer Tin Whistle und säuselndem Harmoniegesang. Die vor ein paar Wochen veröffentlichte erste Single „I Still Have Faith in You“ könnte als eine Forstsetzung von „I Believe in Angels“ gelten, und die neue Single „Just a Notion“ als Fortsetzung des Doo-Wop-Boogies von „Waterloo“. Hier allerdings mit weniger schlimmer Karambolage: Es ist eher eine freundliche Aufforderung zum Tanz.