Corona befeuert E-Mobilität

Corona befeuert E-Mobilität
(Photo by John Cameron on Unsplash)

Bern – Die Elektromobilität ist weiterhin auf dem Vormarsch. Nebst Klimaüberlegungen wirkt auch die Corona-Krise als Treiber für die Verbreitung von Elektrofahrzeugen. Das zeigt der E-Barometer, die jährliche Studie des TCS zur Elektromobilität, welche in Zusammenarbeit mit gfs.bern durchgeführt wird, deutlich.

Der Anteil Elektrofahrzeuge bei den Neuzulassungen in der Schweiz per Ende August 2020 steht bei 10.5 Prozent. Anfang 2018 lag der Wert noch bei 2.8 %. Knapp jede zehnte Person gibt an, sich in den nächsten drei Jahren vermutlich ein Elektroauto anzuschaffen. Weitere insgesamt 44 Prozent möchten sich zudem in vier Jahren oder später ein elektrisches Fahrzeug zulegen. Somit geht eine Mehrheit von 53 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer davon aus, in Zukunft mit einem Elektroauto unterwegs zu sein.

Die Corona Krise als Treiber
Die aktuelle Corona-Krise führt zu einer Neubeurteilung zahlreicher Aspekte des Lebens und beeinflusst bisher auch das Mobilitätsverhalten der Schweizer Bevölkerung. Das Auto ist 2020 als Fortbewegungsmittel wichtiger als noch im letzten Jahr (+5%), der ÖV wird dagegen weniger wichtig (-3%). Die Kombination aus Wunsch nach Sicherheit (Individualverkehr) und Nachhaltigkeit (Umwelt schonen) ist Treibstoff für die weitere Verbreitung der E-Mobilität. Wie weit dies eine Momentaufnahme oder eine dauerhafte Verhaltensänderung ist, wird sich weisen. Jedenfalls hat aber die Corona-Krise einerseits die Wichtigkeit des Autos im gesamten Verkehrssystem und anderseits die Vorteile eines breiten Mobilitätsangebots unterstrichen.

Umwelt und Geld
Die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit prägen die öffentliche Diskussion auch in diesem Jahr, nicht zuletzt durch die Demonstrationen der Klimajugend. Hauptgrund für die Anschaffung eines Elektroautos bleiben für die Meisten in erster Linie Klimaüberlegungen, in zweiter Linie der Glaube an die Technologie und zunehmend auch finanzielle Überlegungen. Dies hängt wohl mit der Entwicklung zusammen, dass E-Fahrzeuge bezüglich Anschaffungs- und Betriebskosten im Vergleich zu herkömmlich betriebenen Fahrzeugen zunehmend konkurrenzfähiger werden.

Hürden Ladeinfrastruktur und Anschaffungskosten
Das Vorhandensein einer brauchbaren und zugänglichen Ladeinfrastruktur, vor allem zu Hause und am Arbeitsplatz und die Praktikabilität in der Nutzung bleiben Kernherausforderung für eine erfolgreiche Verbreitung der Elektromobilität. Als eine wichtige, weitere Hürde zur Anschaffung eines Elektrofahrzeugs werden auch in der Befragung 2020 noch die hohen Anschaffungskosten genannt. Dies obwohl eine kürzlich veröffentlichte Studie des TCS belegt, dass sich Angebot, Preise und Reichweiten in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt haben. (mc/pg)

Infos zur Studie
Die Ergebnisse des TCS-Barometer E-Mobilität basieren auf einer schweizweiten Befragung von 1’001 Einwohnerinnen und Einwohnern ab 18 Jahren. Die Teilnehmenden wurden aus dem Onlinepanel polittrends.ch des Forschungsinstituts gfs.bern rekrutiert. Die Repräsentativität der Daten wurde durch Quotierung und Gewichtungsverfahren sichergestellt. Befragt wurde zwischen dem 18. und 20. August 2020.

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