Bern – Auf Empfehlung der Eidgenössischen Jury für Musik vergibt das Bundesamt für Kultur den Schweizer Grand Prix Musik 2021 an Stephan Eicher. Als kosmopolitischer Chansonnier lässt der Schweizer Musiker seine Worte und Melodien um die Welt reisen. Die Preisverleihung findet am 17. September 2021 im LAC Lugano in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset statt.
Stephan Eicher wird 1960 in Münchenbuchsee (BE) geboren, wo er aufwächst. Der Vater führt in an die Musik heran. An der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich eignet er sich Aufnahme- und Kompositionstechniken an, die er Ende der 1970er-Jahre anwendet, als er erste Erfahrungen in einer Electropunk-Band sammelt, den Noise Boys. Es folgt eine zweijährige Zusammenarbeit mit seinem Bruder Martin und der Band Grauzone, mit der er auf dem Erfolg der Neuen Deutschen Welle reitet: 1981 werden Stephan Eicher und seine Band mit dem Song «Eisbär» im deutschsprachigen Raum bekannt.
Mit dem Album «Les Chansons Bleues» (1983) beginnt sein Erfolg in Frankreich und eine einzigartige Solistenkarriere als kosmopolitischer Liedermacher des Rock und Pop. Bis heute erreichen seine unverkennbare Stimme und seine Lieder auf Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch und Berndeutsch ein breites Publikum in der Schweiz und im Ausland.
Seine Lieder sind wie Gedankengänge, die seine Innenwelt offenbaren: von der Vision der Schweiz als Ort der Erinnerung und Sehnsucht (z. B. im Album «Engelberg»), über die Vertonung von Texten der Schriftsteller Philippe Djian und Martin Suter («Song Book») bis zur Suche nach seinen jenischen Wurzeln im Dokumentarfilm «Unerhört Jenisch» von 2017. In seiner Karriere hat Stephan Eicher bisher rund zwanzig Alben veröffentlicht, zuletzt «Homeless Songs» von 2019. 2021 stellt er in einer Tournee sein Projekt «Das Floss der Unnötigen» vor.
Sein Engagement für neue Generationen von Musikerinnen und Musikern ist in seinem Leben eine Konstante. 2020 feiert er im KKL Luzern sein 40-jähriges Bühnenjubiläum zusammen mit alten und neuen musikalischen Weggefährtinnen wie Sophie Hunger, Tinu Heiniger oder dem Schweizer Balkan-Brass-Ensemble Traktorkestar. (BAK/mc/pg)