Deutlich mehr internationale Touristen in Europa
Island hatte im vergangenen Jahr das grösste Besucherwachstum zu verzeichnen. (Foto: Island Tourism)
Brüssel – Europa, die besucherstärkste Region der Welt, hat 2015 das sechste Jahr in Folge ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnet. Dieses positive Ergebnis sei der laufenden wirtschaftlichen Erholung der Eurozone, den fallenden Ölpreisen sowie den vorteilhaften Wechselkursen geschuldet, die die Region für Besucher aus Übersee zu einer finanziell noch attraktiveren Option machten, wie aus dem Bericht «European Tourism 2015 – Trends & Prospects» der European Travel Commission hervorgeht.
Diese Wachstumsentwicklung hat sich in grösstenteils allen europäischen Destinationen bemerkbar gemacht, wobei Island (+30%), Rumänien und (+17%) die Slowakei (+16%) das Feld anführten. Montenegro (+15.5%) und Irland (+14%) verzeichneten ebenfalls einen drastischen Anstieg, der auf die starke Nachfrage aus wichtigen europäischen Quellmärkten zurückzuführen war. Portugal, Kroatien (beide +10%) und Griechenland (+ 8 %) erzielten ebenfalls ein positives Wachstum. Insbesondere Kroatien profitierte von den laufenden Bemühungen, den Reisezeitraum vor und nach dem Sommer weiter auszudehnen. Die Entwicklung Griechenlands hingegen ist auf verbesserte Flugverbindungen und den Zufluss von Touristen zurückzuführen, die konkurrierende Reiseziele aufgrund des subjektiv wahrgenommenen Terrorrisikos gemieden haben.
Weitere Steigerung erwartet
«Europa ist trotz Migrationskrise und Sicherheitsbedenken weiterhin stark gefragt. Auch für 2016 sind die Wachstumsprognosen weiter positiv. Man erwartet derzeit eine Steigerung von +3%», so Eduardo Santander, der geschäftsführende Direktor der ETC.
Sinkende Besucherzahlen aus Russland beeinflussten schwächere Entwicklungen in einigen wenigen Destinationen. Bulgarien, die Türkei (beide – 1 %), Estland (- 3 %) und Finnland (- 5 %) verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr geringere Ankünfte. Montenegro war das einzige europäische Reiseziel, das Wachstum aus dem russischen Markt verzeichnen konnte (+6% Übernachtungen).
Wichtige europäische Märkte und Fernmärkte sorgen konstant für starke Ergebnisse
Die Nachfrage aus den wichtigsten europäischen Märkten in Europa steigt weiter an. Das in Grossbritannien und Deutschland verzeichnete Wachstum entspricht den positiven Wirtschaftstrends. Die steigende Nachfrage aus Frankreich und Italien ist dem Heisshunger auf traditionelle Sommerreiseziele geschuldet.
In den USA tragen der Wirtschaftsaufschwung, ein starker Dollar und das stetig wachsende Verbrauchervertrauen dazu bei, dass sich Europa als gefragtes Urlaubsziel etabliert. Auf die Vereinigten Staaten entfallen 5 % aller internationaler Ankünfte (25,7 Millionen) in Europa. Bis 2020 ist zudem von einem zusätzlichem jährlichen Wachstum von 6 % auszugehen. Der Grossteil der europäischen Reiseziele meldete ebenfalls ein deutliches Wachstum bei Reisenden aus China. (ETC/mc/pg)