E-Autos erstmals mit zweistelligem Marktanteil

Elektroauto

(Photo by Waldemar Brandt on Unsplash)

Bern – Premiere am Markt für neue Personenwagen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein: Erstmals haben am Stromnetz aufladbare Modelle einen kumulierten Marktanteil von mehr als zehn Prozent erreicht. Seit Anfang des laufenden Jahres sind exakt 8’300 reinelektrische Autos und 6’567 Plug-in-Hybride auf die Strasse gekommen. Damit machen die «Steckerfahrzeuge» nun 10,5 Prozent des Gesamtmarktes von 142’102 neuen Personenwagen aus. Aufgrund der Coronakrise liegt dieser allerdings mit 29,7 Prozent weit hinter dem Vorjahr zurück, insgesamt fehlen bereits 59’989 Neuimmatrikulationen auf 2019. Auch der August konnte keine Trendwende herbeiführen und war der achte Minus-Monat in Folge.

Mit 16’260 Inverkehrssetzungen stellt der abgelaufene Kalendermonat den drittschlechtesten des laufenden Jahres dar. Dabei liegt der August lediglich hinter April und Mai zurück, die beide vom Lockdown beeinflusst waren. Das Minus auf den bereits negativen Vorjahresmonat beträgt noch einmal 3’177 Neuzulassungen oder 16,3 Prozent. «Der Markt befindet sich noch immer in der Coronastarre», fasst auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik die aktuelle Lage zusammen. «Viele Kundinnen und Kunden sind aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage nach wie vor zurückhaltend, Privatpersonen wie Unternehmen.» Nur neun Marken konnten ihr Vorjahresergebnis aus dem August erreichen oder übertreffen, seit Jahresbeginn liegen, mit einer Ausnahme, sämtliche Marken im Minus.

Reinelektrische Fahrzeuge auf Jahressicht 13,7% im Plus
Trotz oder gerade wegen dieser trüben Gesamtlage eilen die alternativen Antriebe von Erfolg zu Erfolg. Mit 29 Prozent Marktanteil verfügt im August mehr als jeder vierte neue Personenwagen über eine Hybrid-, Elektro-, Gas- oder Brennstoffzellen-Motorisierung. Davon machen die am Stromnetz aufladbaren Modelle mit 15,7 Prozent mehr als die Hälfte aus, der bislang höchste monatliche Marktanteil der Steckerfahrzeuge. Seit Jahresbeginn konnten reinelektrische Fahrzeuge in absoluten Zahlen um
13,7 Prozent zum Vorjahr zulegen, die neuen Plug-in-Hybride haben sich mehr als verdreifacht.

«Die Coronakrise ist für die Elektromobilität Fluch und Segen zugleich», konstatiert Wolnik. «Im Vergleich zum Gesamtmarkt schlagen sich E-Autos auch aufgrund vieler neuer Modelle sehr gut. Doch ohne den Lockdown und die Schliessung unzähliger Produktionswerke wäre bei den Stückzahlen noch mehr möglich.» (mc/pg)

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