Bade- und Tauch-Ferien am Roten Meer sind ab sofort wieder buchbar. (Foto: Richard Carey – Fotolia.com)
Bern – Die Schweiz hat die Reisewarnung für Ägypten etwas entschärft. Neu rät das Aussendepartement nicht mehr von Reisen an die Badeorte am Roten Meer ab. Damit können Touristen wieder Ferien buchen. Vor nicht dringenden Reisen in andere Gebiete wird jedoch weiter gewarnt.
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) aktualisierte am Dienstag seine Reisehinweise für Ägypten. Demnach dauern die politischen Spannungen noch an, die Sicherheitslage hat sich aber vordergründig beruhigt. Von Touristen- und anderen nicht dringenden Reisen nach Ägypten rät das Aussendepartement grundsätzlich weiterhin ab. Ausgenommen seien jedoch die Badeorte am Roten Meer und auf der Sinai-Halbinsel. Das Risiko von Entführungen und Anschlägen bleibe aber auf der ganzen Sinai-Halbinsel bestehen.
Erneute Eskalation nicht ausgeschlossen
Eine erneute Eskalation der Lage in Ägypten schliesst das EDA nicht aus. Auch das Risiko von Terroranschlägen bleibe im ganzen Land bestehen. Zudem seien Demonstrationen und auch Streiks weiterhin wahrscheinlich, vor allem in Kairo und den grösseren Städten.
Ferien wieder möglich
Nach der Aufhebung der Reisewarnung für die Gegend des Roten Meeres sind dort wieder Badeferien möglich. Bei den Schweizer Reiseveranstaltern Hotelplan und Kuoni können Touristen ab sofort buchen. TUI Suisse klärt mit den Fluggesellschaften, ob es Plätze für Kunden gibt.
Hotelplan bietet individuelle Ferienarrangements – das heisst Linienflug und Hotel – ab Mittwoch an. Die Charterflüge nach Scharm el Scheich und Hurghada würden ab dem 2. November wieder aufgenommen, teilte die Migros-Reisetochter mit. Ab dann würden dreimal wöchentlich Flüge von Zürich in die beiden Badeferienorte starten. Ab dem 4. November hebe je einmal pro Woche ein Direktflug von Genf nach Scharm el Scheich und Hurghada ab, schrieb Hotelplan.
November-Ferien planmässig durchführbar
Auch bei Kuoni können Reisende ab sofort wieder buchen, wie Sprecher Peter Brun auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Die erste Chartermaschine starte ab Donnerstag einmal wöchentlich ab Zürich nach Hurghada. Ab November gebe es vier Flüge pro Woche ans Rote Meer: Zwei nach Hurghada und je einer nach Scharm el Scheich und Marsa Alam.
Für Kunden, die ihre Ägypten-Ferien bis Ende Oktober umgebucht oder annulliert hatten, ändere sich nichts, sagte Brun. Die November-Ferien könnten indes nach derzeitigem Kenntnisstand planmässig durchgeführt werden, ausser die Lage in Ägypten ändere sich wieder. Insgesamt hätten bislang rund 1’000 Kuoni-Kunden ihre Ägypten-Reisen umgebucht oder storniert, sagte Brun. Rund die Hälfte davon habe die Reise annulliert.
Bei Hotelplan hiess es, da es sich bei den bis 31. Oktober annullierten Reisen vor allem um Buchungen mit Charterflügen handle, blieben diese Buchungen annulliert. Falls nun ein Kunde dennoch im Oktober ans Rote Meer fliegen möchte, könne er dies mit einem individuellen Arrangement (Linienflug und Hotel) buchen, da Hotelplan Suisse Charterflüge erst ab November wieder anbiete, sagte Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir.
Auch bei Hotelplan wurden von rund 1’000 Kunden die Ägypten-Ferien annulliert. Davon habe sich rund ein Drittel entschieden, in der ursprünglich vorgesehen Zeit an eine andere Destination zu fliegen – vor allem in die Türkei, sowie auf griechische oder kanarische Inseln, sagte Huguenin-dit-Lenoir. Ein Drittel habe die Ägypten-Ferien auf später verschoben und ein Drittel habe den Urlaub abgesagt.
TUI Suisse sucht Plätze
Beim dritten grossen Schweizer Reiseveranstalter TUI Suisse hiess es, man sei derzeit im Gespräch mit den Airlines, ob einzelne Plätze für Kunden gebucht werden könnten. Ab November würden die Charterflüge dann wieder aufgenommen, sagte TUI Suisse-Sprecher Roland Schmid. Auch bei TUI Suisse hätten einige hundert Kunden ihre Ägypten-Ferien absagen oder umbuchen müssen. Die Allermeisten, die reisen wollten, hätten eine Alternativdestination etwa in Griechenland, der Türkei oder auf den Kanaren gefunden, sagte Schmid. Nur jene, die unbedingt nach Ägypten gewollt hätten, hätten ihre Reise verschoben. (awp/mc/pg)