Edelweiss will Streckennetz wohl nach Südostasien ausweiten
Zürich – Der zum Lufthansa-Konzern gehörende Ferienflieger Edelweiss will mit dem Ausbau der Langstreckenflotte sein Streckennetz wohl nach Südostasien ausweiten. «Vietnam und die Philippinen sind interessant», sagte Edelweiss-Chef Bernd Bauer in einem Interview.
«In Zukunft auch Myanmar», sagte der Chef der Swiss-Tochter dem «SonntagsBlick». Die Edelweiss erhält bis 2018 insgesamt drei Langstreckenflugzeuge Airbus A340 von der Swiss, die dort durch grössere Maschinen vom Typ Boeing 777 ersetzt werden. Damit werde bis Ende 2018 die Langstreckenflotte auf sechs Flugzeuge erweitert. «Es wird noch die eine oder andere Destination dazukommen, aber dann haben wir unseren Langstreckenausbau abgeschlossen», sagte Bauer. Internet an Bord sei im Moment kein Thema. Die erste renovierte A340 soll am kommenden Donnerstag getauft werden.
Gewinnzahlen nicht zufriedenstellend
Mit dem Gewinn im laufenden Jahr ist der Ferienflieger nicht zufrieden. «Der Gewinn ist leider noch nicht ganz in der Region, wo wir ihn bis Ende Jahr gerne hätten», sagte Bauer. Der Start ins Jahr 2016 sei wegen der Terroranschläge in Paris und Brüssel schwierig gewesen, die die Reiselust gedrückt hätten.
«Erst im Spätsommer und Herbst hat sich das gelöst, und wir konnten den Umsatz leicht steigern. Allerdings auch mit höheren Kapazitäten», sagte Bauer. So sei die Kapazität um 25 Prozent, die Zahl der Passagiere aber lediglich um 20 Prozent gestiegen.
Emirates zufrieden mit Geschäft in der Schweiz
Zufrieden zeigt sich indes Konkurrentin Emirates mit dem Schweizer Geschäft. «Die Schweiz ist sehr solid und bekommt die Volatilität in europäischen Märkten viel weniger zu spüren», sagte der Chef der weltgrössten Langstreckenairline, Tim Clark, in einem Interview im der Zeitung «Schweiz am Sonntag».
«Vor allem mit dem Genfer Geschäft sind wir sehr glücklich. Die Margen in Genf gehören zu den grössten in unserm Netzwerk», sagte der Brite. Emirates hat zwei Flüge pro Tag ab Genf und Zürich nach Dubai. In Zürich wird dafür zweimal die grösste Langstreckenflieger der Welt, die Airbus A380, eingesetzt.
Keine Einbussen durch Frankenschock
Die Destination Genf sei wegen der vielen Banken und den internationalen Organisationen robust. «Diese Leute reisen nun mal gerne in den teureren Klassen», sagte Clark. «Ich würde mir einzig eine grössere Lounge in Genf wünschen. Und der Flughafen Genf hat sich seit den 1970er Jahren, als ich jeweils in die Skiferien flog, nicht verändert.»
Der Frankenschock habe Emirates keine Delle eingebrockt. Die Schweiz ziehe immer noch viele Touristen an, vermehrt auch reiche Chinesen und weiterhin gut verdienende Kunden aus dem Nahen Osten, die sich in Schweizer Privatkliniken behandeln liessen und im Sommer durch Europa reisen würden, sagte Clark. (awp/mc/pg)