Andermatt – Das Swiss Orchestra mit Lena-Lisa Wüstendörfer am Pult und Schauspieler Andri Schenardi als Erzähler bringen Igor Strawinskys «Die Geschichte vom Soldaten» auf die Andermatter Bühne. Ein altes Märchen als «Musiktheater für kleines Ensemble» für eine Wanderbühne konzipiert. Erzählt wird von einer Geige, einem Zauberbuch, vom vermeintlichen Versprechen des Teufels und von der Verheissung des grossen Reichtums. Ein spannungsgeladenes Märchen für Erwachsene und grössere Kinder zugleich. Am Ostersonntag, 9. April 2023, live in der höchstgelegenen Konzerthalle Europas zu erleben, produziert von «Andermatt Music».
Das Volksmärchen beginnt mit dem verhängnisvollen Handel eines heimkehrenden Infanteristen mit dem Teufel. Der Soldat bringt dem Teufel innert drei Tagen das Geigenspiel bei und überlässt diesem dafür seine Violine. Als Gegenleistung erhält er ein Buch, dessen geheimer Inhalt ihn zu Reichtum führen soll. Doch der Deal hat seinen Preis, hat doch der Teufel seine Hand im Spiel. Schliesslich gibt’s ein gutes Ende, denn der Soldat findet und heiratet eine Prinzessin. Erzählt wird die Geschichte vom Altdorfer Schauspieler Andri Schenardi und gespielt wird sie von Solistinnen und Solisten des «Swiss Orchestra» unter der Leitung von Lena-Lisa Wüstendörfer.
Vom «Tatort» nach Andermatt
Mit Andri Schenardi als Erzähler steht ein Urner Multitalent auf der Bühne. In Altdorf geboren, absolvierte er seine Schauspielausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste. Er machte sich als Bühnendarsteller wie auch als Filmschauspieler im Kino einen Namen. So verkörperte er den «Hamlet» auf grosser Bühne. Und in der «Tatort»-Folge «Die Musik spielt bis zuletzt» verkörperte er den steinreichen Unternehmer und Mäzen Franky Loving. Diese Folge der legendären TV-Krimiserie ist mit einer einzigen Kameraeinstellung gedreht worden und ging damit als sogenannte «One-Shot»-Episode, ohne eine einzige geschnittene Einstellung, in die Krimigeschichte ein.
«Zwischen Chur und Walenstadt…»
Igor Strawinskys Musiktheaterwerk beginnt mit den Worten «Zwischen Chur und Walenstadt, heimwärts wandert ein Soldat». Damit verlegt er die Vorlage des altrussischen Märchens kurzerhand in die Schweiz. So kam es dazu: Zwischen 1915 und 1920 war Strawinsky nahe Lausanne ansässig. Der Erste Weltkrieg verhinderte Produktionen auf grosser Bühne, so dass er gemeinsam mit dem bedeutenden Waadtländer Dichter Charles Ferdinand Ramuz ein Bühnenstück «für kleines Instrumentalensemble» konzipierte. So konnte «Die Geschichte vom Soldaten» auch von Tournee-Theatertruppen aufgeführt werden. «Walenstadt» wird in der «Andermatter Fassung» vom Erzähler Andri Schenardi nach «Andermatt» verlegt, denn dort ist die weltberühmte Sage der Teufelsbrücke Teil der Identität und die Urschweizer wissen, wie sie mit dem Teufel umgehen müssen. (Andermatt Music/mc/ps)