Elektroautos für die Langstrecke: Weiter, immer weiter!
Manche Elektroautos kommen mit einer Batterieladung inzwischen fast so weit wie Benziner – die Akkus werden besser und günstiger. Doch wie sinnvoll sind immer neue Reichweitenrekorde überhaupt?
Wie weit sollte ein Elektroauto mit einer Batterieladung kommen? Autofahrern genügen offenbar 470 Kilometer, das haben mehrere Umfragen in Deutschland ergeben. Die Distanz entspricht etwa den Strecken Hamburg-Dresden, Köln-Leipzig oder Berlin-Nürnberg.
Doch die meisten Autohersteller geben sich nicht damit zufrieden. Stattdessen wird geklotzt. Mercedes etwa bietet die Elektrolimousine EQS mit einer Reichweite von 770 Kilometer an (gemäss dem Prüfzyklus WLTP) — der aktuelle Bestwert für elektrische Serienautos. Die S-Klasse schafft als Benziner kaum mehr.
Wer von München nach Hamburg fährt, dem genügt im EQS bei Idealbedingungen eine Akkuladung. Ein E-Auto mit der favorisierten Durchschnittsreichweite von 470 Kilometern bliebe bei Kassel stehen. Ladepause!
München-Hamburg im Elektroauto ist sicher ein Extrembeispiel. Und doch illustriert es Fragen, die Industrie und Kunden gerade umtreiben: Wie gross muss die Batterie sein, damit das Elektroauto in Sachen Komfort eine Alternative zu Diesel und Benzinern ist? Wie viele Ladepausen im Elektroauto sind zumutbar? Und wie werden Stromer bezahlbar und auch einigermassen nachhaltig?