Bern – Der Schweizer Grand Prix Musik geht in diesem Jahr an Erika Stucky. Die Sängerin, Musikerin und Performerin prägt die neue Volkmusik der Schweiz sowie die europäische Jazzszene seit mehreren Jahrzehnten. Weitere vierzehn Musikerinnen und Musiker werden mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 17. September im Rahmen des Festivals Label Suisse in der Opéra de Lausanne statt.
Erika Stucky spielt im Musikgeschehen der Schweiz und weit darüber hinaus eine überragende Rolle. Seit den 1980er Jahren arbeitet die 1961 in San Francisco (USA) geborene Musikerin unermüdlich an ihrem eigenen Klanguniversum, häufig zusammen mit bedeutenden Jazzmusikerinnen und -musikern. Als Sängerin, Multiinstrumentalistin oder Performance-Künstlerin nimmt sie die unterschiedlichsten künstlerischen Identitäten an. Die Musik der Hippiebewegung ihrer Geburtsstadt San Francisco begleitete sie über den Atlantik in das Oberwalliser Bergdorf Mörel, wo sie ab dem siebten Lebensjahr aufwuchs.
Früh tauchte sie in die Schweizer Volksmusiktraditionen ein, studierte Pantomime am Teatro Dimitri in Verscio sowie Schauspiel und Jazzgesang in Paris. Ihre transatlantischen Prägungen verbindet die Schweiz-Amerikanerin zu einer vokalen Aktionskunst zwischen Jodel und Blues, mit der sie seit mehr als 30 Jahren immer wieder aufs Neue überrascht. So trat sie zum Beispiel mit ihren Formationen The Sophisticrats oder Bubbles & Bones auf, als Jimi Hendrix-Interpretin an der Seite von Christy Doran oder in einer Woodstock-Hommage von The Young Gods. Sie war die Fagott spielende Mrs God in Sybille Bergs Theaterstück «Helges Leben», spielte im Duett mit dem Countertenor Andreas Scholl oder verkörperte die Stimme der Hexen in einer Inszenierung von Henry Purcells «Dido and Aeneas» an der Opéra de Lyon.
Die Schweizer Musikpreise sind vergeben
Der Schweizer Musikpreis zeichnet das herausragende und innovative Schweizer Musikschaffen aus und trägt zu dessen Vermittlung bei. Folgende 14 Musikerinnen und Musiker werden 2020 prämiert: Martina Berther (Chur GR), Big Zis (Winterthur ZH), Aïsha Devi (Genf), Christy Doran (Dublin/Luzern), Antoine Chessex (Vevey VD), André Ducret (Freiburg im Üechtland), Dani Häusler (Unterägeri ZG), Rudolf Kelterborn (Basel), Hans Koch (Biel/Bienne BE), Francesco Piemontesi (Locarno TI), Cyrill Schläpfer (Wald AR), Nat Su (Bülach ZH), Swiss Chamber Concerts (BS, GE, TI, ZH), Emilie Zoé (Lausanne VD).
Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeugen vom breiten Spektrum auf sehr hohem Niveau des Schweizer Musikschaffens. Neben Doyens des hiesigen Musiklebens wie Rudolf Kelterborn oder André Ducret finden sich unter den Ausgezeichneten aufstrebende, wenn auch bereits anerkannte Persönlichkeiten wie Martina Berther und Emilie Zoé; die Bereiche Pop, Experimental und Rap sind mit Big Zis, Aïsha Devi und Antoine Chessex bei den Schweizer Musikpreisen ebenso vertreten wie die Volksmusik mit Dani Häusler und der Jazz mit Nat Su, Christy Doran und Hans Koch.
Preisverleihung
Die Preisverleihung wird am 17. September 2020 in der Opéra de Lausanne stattfinden. Einige Preisträgerinnen und Preisträger werden im Rahmen des Festivals Label Suisse auftreten, das vom 18. bis 20. September ein Programm in allen musikalischen Sparten bietet (www.labelsuisse.ch). Zu der Preisverleihung kann nur eine begrenzte Zahl von Gästen zugelassen werden, damit die geltenden Regeln zum Gesundheitsschutz eingehalten werden können. (mc/pg)