«Europa in der Renaissance. Metamorphosen 1400-1600»
Erweiterungsbau Landesmuseum Zürich. (Visualisierung: Landesmuseum Zürich)
Zürich – Am 1. August 2016 wird der Erweiterungsbau des Landesmuseums Zürich eröffnet. Die erste Schau in den neuen Wechselausstellungsräumen erzählt von der Renaissance, einer Epoche, die für einige der bedeutendsten Umbrüche in der Weltgeschichte steht: die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, die Entdeckung eines unbekannten Kontinents oder die Begründung eines neuen Weltbilds. Die Renaissance versuchte, die Rätsel der Natur zu lösen, experimentierte mit Alchemie, machte sich daran, eine neue Medizin zu entwickeln, konzipierte ein neues Menschenbild und verlieh einem an der Antike orientierten Schönheitsideal in Bildern und Bauten, Skulpturen und Literatur Gestalt.
Was an Neuem ersonnen und geformt wurde, wäre ohne vielfältigen Austausch undenkbar gewesen. Die Renaissance war eine Kultur des Dialogs, der Verwandlungen und des Ideentransfers über grosse Entfernungen und lange Zeiträume hinweg.
«Europa in der Renaissance. Metamorphosen 1400-1600» fokussiert auf diese komplexen kulturellen Austauschprozesse und präsentiert diese bewegende Epoche als gesamteuropäische Erscheinung. Sie zeigt sowohl, wie sich die Renaissance-Kultur von Italien aus verbreitete, als auch, wie sie adaptiert wurde. Anhand von Kunstwerken, Büchern und wissenschaftlichen Instrumenten lässt sich nachvollziehen, wie einzelne Motive und Ideen den Kontinent durchwanderten, sich dabei veränderten und lokale Prägungen in sich aufnahmen. Kunstwerke und gelehrte Traktate, aber auch Instrumente und Dinge des Alltags werden als historische Quellen befragt.
Die Exponate präsentieren sich stimmungsvoll inszeniert in den neuen Ausstellungsräumen des Erweiterungsbaus. Neben Werken aus den Sammlungen des Schweizerischen Nationalmuseums und aus zahlreichen Schweizer Museen und Institutionen bereichern auch bedeutsame internationale Leihgaben die Ausstellung. Es sind Kunstwerke aus Museen wie die Frick Collection in New York, die National Gallery in London oder das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg; es sind Dokumente aus Bibliotheken und Archiven wie die Bibliothèque nationale de France in Paris, die Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz oder die Bayerischen Staatsbibliothek in München zu sehen.
Ein wissenschaftlicher Beirat von Professoren und Kuratoren aus der Schweiz, Europa und den USA hat die Ausarbeitung der Ausstellungserzählung begleitet. Eine Publikation mit zahlreichen Abbildungen und Texten namhafter Autoren lädt ein, den facettenreichen Erscheinungsformen der Renaissance nachzuspüren. (Landesmuseum Zürich/mc/pg)