Europäer reisen wieder nach Griechenland

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Berlin – «Deutsche und Österreicher entdecken Italien, Griechenland und Co wieder für sich», zu diesem Schluss kommt Yvonne Bonanati, PR-Managerin der Hotelbuchungsplattform Hotels.com im pressetext-Gespräch anlässlich des aktuellen Hotelpreis-Index (HPI) gegenüber pressetext. «Aus der Entwicklung der tatsächlich gezahlten Hotelpreise lassen sich nämlich Trends deutlich ablesen.»

Global sind die tatsächlich gezahlten Preise für ein Hotelzimmer im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent gestiegen. «Signifikant sind beim aktuellen HPI vor allem zwei Fakten: die Hotelpreise stiegen in den USA um durchschnittlich fünf Prozent an und sanken im gleichen Zeitraum in Asien um zwei Prozent», so Marieke Flament, Hotels.com Marketing Director EMEA im pressetext-Interview.

Das lasse den Schluss zu, dass sich die wirtschaftliche Lage in Amerika deutlich verbessert habe und das von Obama verkündete Ende der Wirtschaftskrise bereits einsetzt, während hingegen grosse Märkte in Asien deutliche Verluste hinnehmen mussten. Weltweit verzeichneten die Tourismusverbände von Griechenland, Irland, Spanien und Grossbritannien, Australien und Taiwan im Vorjahr Spitzenergebnisse.

Katastrophen verändern Markt
Die beiden Abstürze der malaysischen Jets haben den fragilen und zum Teil übersättigten Markt in Südostasien erschüttert. Die wie Pilze aus dem Boden geschossenen Luxushotels in attraktiven Destinationen wie etwa Singapur waren schlechter ausgelastet, was zu einem deutlichen Preisrückgang führte, der für den Endkunden wiederum attraktiv war.

Die politisch instabile Lage in Thailand hat dazu geführt, dass der Markt dort um fast sieben Prozent eingebrochen ist. Die Abwertung des Rubels sorgte dafür, dass die starke russische Klientel ausblieb. Vermehrt wurden indes neue Destinationen wie etwa Myanmar, Kambodscha, Vietnam und Laos nachgefragt. Dort gibt es immer nocht sehr gute Hotels zu extrem günstigen Preisen.

Dass Grossveranstaltungen Auswirkungen auf den Reisemarkt haben, ist keine Neuigkeit. Eine nachhaltige Wirkung wird am Beispiel der Austragungsstätte der Winterolympiade in Sotschi deutlich. «Die Russen haben diese Destination für sich erkannt – und das auch nach den Olympischen Spielen», erklärt Flament gegenüber pressetext.

Sehr dynamisch hat sich auch der Markt in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien entwickelt. Hier stieg der Preis um sechs Prozent auf 103 Euro pro Zimmer pro Nacht und ist damit vergleichsweise teuer. Auch die deutsche Hauptstadt Berlin konnte einen Zuwachs von sechs Prozent aufweisen, ist mit 92 Euro pro Zimmer pro Nacht aber deutlich billiger.

Tourismus weiterhin Spitzenbranche
«Im Jahr 2014 begaben sich nach Statistiken der UN-Weltourismusorganisation UNWTO mehr als 1,1 Mrd. Menschen auf Auslandsreisen. Dies entspricht einem Anstieg von fast fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Volumen des weltweiten Marktes für Inlandsreisen soll Schätzungen zufolge das Vier- bis Fünffache dieser Summe betragen. Der internationale Tourismus ist eine äusserst wettbewerbsfähige und hartnäckige Branche», erklärt Johan Svanstrom, Präsident der Marke Hotels.com.

Svanstrom sieht an der Entwicklung des welteiten HPI einen verstärkten Konkurrenzkampf um die Gunst der begehrten Gäste. Dieser manifestiere sich darin, dass die Infrastruktur verbessert, die Hotel- und Unterhaltungsbranchen ausgebaut sowie Visabestimmungen gelockert werden. (pte/mc/ps)

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