Los Angeles – Star-Regisseur David Lynch ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Der Filmemacher war unter anderem für seine Kultklassiker wie «Blue Velvet» und «Twin Peaks» bekannt. Sein Film «Wild at Heart» bekam beim Filmfestival von Cannes die Goldene Palme.
David Lynchs Familie gab seinen Tod in einem Facebook-Post bekannt und schrieb: «Es gibt eine grosse Lücke in der Welt, da er nicht mehr bei uns ist. Aber, wie er zu sagen pflegte: ‹Behalte den Donut im Auge und nicht das Loch'». Lynch hatte im vorigen August mitgeteilt, dass er als langjähriger Raucher an einem Lungenemphysem erkrankt sei. Er habe das Rauchen sehr genossen, doch nun zahle er den Preis dafür. Lynch war vier Mal verheiratet und hatte vier Kinder.
Lynch wurde dreimal für den Oscar als bester Regisseur nominiert. 2019 erhielt er einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Geboren wurde Lynch 1946 in einer Kleinstadt in US-Bundesstaat Montana als Sohn eines Wissenschaftlers. Der begabte Künstler besuchte Hochschulen in Boston und Philadelphia, wo er Malerei studierte. Zwischen 1977 und 2006 drehte Lynch zehn Spielfilme. Mit dem Horror-Streifen «Eraserhead» in Schwarz-Weiss machte er sich in der Indie-Film-Szene einen Namen. 1980 folgte «Der Elefantenmensch», ebenfalls ein Schwarz-Weiss-Werk in Starbesetzung über einen verunstalteten Mann, der im viktorianischen England als Jahrmarkts-Attraktion vermarktet wird. Lynchs nächster bekannter Film, «Blue Velvet», erregte 1986 auch wegen seiner Sadomaso-Szenen Aufmerksamkeit. In den 1990ern folgte die Kult-TV-Serie «Twin Peaks» über Sex, Drogen und Gewalt.
Auch als die Zeit seiner grossen Erfolge vorbei war, setzte Lynch sich nicht zur Ruhe, sondern produzierte weiterhin Kurzfilme, Musik und Gemälde in seinem Studio und seinem Haus – passenderweise am Mulholland Drive, wo sein Thriller mit Drama- und Mystery-Elementen aus dem Jahr 2001 spielte. (mc/pg)