Griechenland trauert um Mikis Theodorakis
Widerstandskämpfer und Komponist: Der grosse griechische Musikautor Mikis Theodorakis ist im Alter von 96 Jahren in Athen gestorben. Das teilte das griechische Kultusministerium mit.
Als ehemaliger Widerstandskämpfer und Gegner der Kolonialdiktatur wurde Mikis Theodorakis durch die Komposition der Musik für den Film «Alexis Sorbas» (1964) berühmt, eine Musik, die um die Welt gehen sollte.
Auch die Filmmusiken zu «Z » und «Serpico» sowie die Vertonung des «Canto General» nach Versen von Pablo Neruda machten ihn weltweit bekannt. Zu seinem über 1000 Werke umfassenden Schaffen zählen symphonische Kompositionen und eine Vielzahl von Liedern. Daneben ist er durch sein politisches Engagement bekannt.
Mikis Theodorakis, am 29. Juli 1925 auf der Insel Chios in der Ägäis als Sohn einer kretischen Familie geboren, ist der berühmteste griechische Komponist. Er gilt zudem als Symbolfigur des Widerstands in Griechenland.
Während des Zweiten Weltkriegs war er Widerstandskämpfer und kämpfte beim anschliessenden Bürgerkrieg (1946 bis 1949) mit den Linken, weshalb er später deportiert und schwer gefoltert wurde. Auch gegen die Militärdiktatur ging er in den Widerstand und wurde festgenommen und gefoltert. Anschliessend durfte er auf internationalen Druck hin ausreisen und lebte bis 1974 in Paris im Exil.
Während der Finanzkrise in Griechenland demonstrierte er gegen die von den Gläubigern des Landes (EZB, EU, FM) auferlegten Sparmassnahmen.
Nach der Nachricht des Todes von Theodorakis unterbrachen Radio- und Fernsehsender in Griechenland ihre Programme, um die Musik des Komponisten zu spielen und an ihn zu erinnern. (mc/ps)
Allesamt unsterblich: Anthony Quinn lehrt Alan Bates im Film «Alexis Zorbas» (Originaltitel: «Zorba the Greek») auf Kreta Sirtaki tanzen zur Musik von Mikis Theodorakis: