Basel – Der Helvetia Kunstpreis 2023 ging an Bisso Yann Stéphane. Aufgrund dieser Auszeichnung erhält der Künstler und Absolvent des Masterstudiengangs an der HEAD in Genf die Gelegenheit, seine Werke an der diesjährigen Liste Art Fair Basel auszustellen. In einer einzigartigen Bildsprache zwischen Landschaften, Porträts und abstrakten Momenten verschmelzen in Bisso Yann Stéphanes Malerei Erinnerungen an seine persönliche Geschichte, Darstellungen einer wahrgenommenen Gegenwart sowie zukünftige Hoffnungen und Sehnsüchte in einem traumartigen Raum der Fantasie.
In seiner Arbeit hinterfragt der in Kamerun geborene Bisso Yann Stéphane das historische Gedächtnis seiner doppelten Identität durch die malerische Konstruktion von Landschaften. Mittels dieses klassischen Mediums der Malerei adressiert er hochrelevante gesellschaftspolitische Fragestellungen und öffnet eine frische und sehr persönliche Perspektive auf das klassische Genre der Landschaftsmalerei.
Der Fokus von Bissos Malerei liegt in einem Spannungsfeld, das auf Recherchen zur diasporischen Kultur des karibischen Philosophen und Schriftstellers Edouard Glissant sowie dessen Verständnis des Begriffes der «créolisation» zurückgeht. Glissant spricht von einem intermediären und spirituellen Raum, der sich zwischen dem ursprünglichen Heimatort und einer zunehmenden Verankerung in neuen geografischen Gebieten auftut.
«Les nuages sont des vagabonds»
In seinen Landschaftsbildern schöpft Bisso aus dem traumhaften Zustand zwischen Erinnerung und Fantasie. Er beleuchtet dabei eine intime Reflektion über Themen der Verwurzelung, der Identität und des Verständnisses von Ort und Zeit. In der an der Liste Art Fair Basel ausgestellten Serie «les nuages sont des vagabonds» rücken Wolkenmeere ins Zentrum des Geschehens und mischen sich mit Blicken auf einen Horizont, auf schlafende Riesen, auf spielende Kinder und einen Schwan, der ein zweites Gesicht zu offenbaren scheint. Die einzelnen Szenen eröffnen eine Sicht auf eine Natur, in welcher warme Lichter und der klare Mondschein zeitgleich auf weite Felder, eisige Gewässer und hohe Mauern treffen.
Starthilfe als Teil des Kunstengagements
Helvetia Versicherungen fördert mit dem Kunstpreis junge Nachwuchskünstler zu Beginn ihrer beruflichen Karriere. So richtet sich der Helvetia Kunstpreis an Diplomandinnen und Diplomanden von Schweizer Fachhochschulen im Bereich «Bildende Kunst und Medienkunst». Mit dem Preis ist eine doppelte Starthilfe verbunden: Einerseits erhält der Gewinner bzw. die Gewinnerin ein Preisgeld von 15 000 Franken, andererseits die Möglichkeit, sich mit einer Soloausstellung an der Kunstmesse Liste Art Fair Basel einem internationalen Fachpublikum und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Seit ihrer Gründung 1996 widmet sich die Liste der aktiven Förderung von Galerien und Künstlerinnen und Künstlern einer jungen und mittleren Generation.
Der Helvetia Kunstpreis ist ein wesentlicher Teil des Kunstengagements der international tätigen Versicherungsgruppe. Der Preis wird seit 2004 jährlich verliehen. Zuerst unter dem Namen Nationale Suisse Kunstpreis, seit dem Zusammenschluss von Helvetia und Nationale Suisse als Helvetia Kunstpreis. Helvetia, die auch Kunst versichert, verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Schweizer Kunst mit einer 80-jährigen Geschichte. Die Sammlung konzentriert sich auf Malerei, Zeichnungen und Fotografie. Seit 2015 verfügt Helvetia mit dem Helvetia Art Foyer über einen eigenen, für die Öffentlichkeit zugänglichen Ausstellungsraum. Per Ende Mai 2024 eröffnete das Helvetia Art Foyer neue Ausstellungsräumlichkeiten am Helvetia Campus in Basel. In diesem werden entweder thematische Ausstellungen, die Werke der eigenen Sammlung einschliessen, oder Solopräsentationen von Künstlern und Künstlerinnen gezeigt. (Helvetia/mc)