Los Angeles – Der amerikanische Schauspieler Sidney Poitier ist 94-jährig gestorben. Für seine Rolle in «Lilien auf dem Felde» wurde Portier 1964 als erster afroamerikanischer Schauspieler mit einem Oscar für eine Hauptrolle ausgezeichnet. Mit seiner Darstellung eines schwarzen Arbeiters auf der Farm weisser Nonnen hatte er die Akademie überzeugt.
1950 ergatterte Poitier seine erste grössere Filmrolle: In dem Rassismusdrama »Der Hass ist blind« spielte er einen Krankenhausarzt, der in seinem Beruf Gewalt und Ausgrenzung erlebt. Der Rassismus in den USA war auch das zentrale Thema vieler seiner späteren Filme. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen neben «Lilien auf dem Felde», «Flucht in Ketten», «Rat mal, wer zum Essen kommt» und «In der Hitze der Nacht».
1974 wurde Poitier von der britischen Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen. Der damalige US-Präsident Barack Obama verlieh ihm 2009 die «Presidential Medal of Freedom», die höchste zivile Auszeichnung der USA. Ende der 1960er-Jahre galt Poitier als höchstbezahlter Filmschauspieler.
2002 wurde der Schauspieler mit einem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Mit 22 Jahren sei er nach Hollywood gekommen, um eine Reise anzutreten, die damals «fast unmöglich» erschien, sagte Poitier in seiner denkwürdigen Ansprache. Er lobte die «mutigen und selbstlosen» Entscheidungen von Regisseuren und Produzenten, die ihm trotz seiner Hautfarbe Rollen und damit eine Chance gegeben hätten. Poitier gilt auch als Wegbereiter für schwarze Leinwandstars wie Denzel Washington, Morgan Freeman, Louis Gossett Jr., Halle Berry und Viola Davis. (mc/pg)