Zürich – Dem Reisekonzern Hotelplan haben im Geschäftsjahr 2015/16 die Herausforderungen für die Tourismusbranche zu schaffen gemacht. Mehrere Terror-Anschläge in beliebten Städten und Feriendestinationen und weitere geopolitische Ereignisse hätten zeitweise die Reiselust und getrübt und führten zu einem leichten Passagierrückgang.
Der verrechnete Umsatz des Konzerns mit den Töchtern Hotelplan Suisse, bta firsttravel, Hotelplan Italia, Hotelplan UK, Interhome Group und Inter Chalet sank innert Jahresfrist um 3,0% auf 1,44 Mrd CHF. Angesichts des Umfelds sei dies ein «solides» Ergebnis, urteilt Hotelplan am Mittwoch in einer Medienmitteilung. Die Zahl der Passagiere ging um 2,4% auf 1,68 Mio zurück, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Der Markt sei von einem anhaltenden Preiszerfall sowie von Margendruck geprägt, heisst es hier denn auch. Der operative Gewinn vor Goodwillabschreibungen (EBITA) habe sich dagegen um mehr als die Hälfte verbessert, sagte Hotelplan-Gruppen-Chef Thomas Stirnimann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda, ohne Zahlen zu nennen.
Bei der Schweizer Geschäftseinheit Hotelplan Suisse, die knapp 42% des Gesamtumsatzes generiert, ging der verrechnete Umsatz um 10,5% auf 575 Mio CHF zurück. Man habe den Fokus auf eine optimale Kapazitätsausschöpfung gelegt, wird der Rückgang begründet. Die Tochter weise denn auch eine «signifikante» Ergebnissteigerung aus, heisst es.
Wachstum in Grossbritannien trotz Brexit
Trotz Brexit war das Geschäft in Grossbritannien sehr erfolgreich: Der Umsatz von Hotelplan UK nahm um 23% auf 244 Mio GBP zu. Zu dem Plus beigetragen hätten die zwei Akquisitionen Explore Worldwide und Regaldive, man sei aber auch organisch gewachsen.
Deutliches Umsatzplus in der Sparte «Holiday Home»
Der Trend zu Ferien in den «eigenen» vier Wänden führte bei den beiden Ferienhausvermittlern Interhome Group und Inter Chalet zu 3,7% mehr Buchungen und einer Umsatzsteigerung um 2,0% auf 323 Mio CHF. Die beiden Einheiten wurden im Berichtsjahr zur Division «Holiday Home» zusammengefasst.
Der Geschäftsreise-Spezialist bta firsttravel habe trotz Preiszerfall und Margendruck im Flugvertrieb «nur» einen leichten Rückgang im verrechneten Umsatz von 1,8% auf 117 Mio CHF in Kauf nehmen müssen, heisst es weiter.
Die per 31. Oktober 2016 und somit zum Abschluss des Geschäftsjahres verkaufte Hotelplan Italia erzielte laut Geschäftsbericht einen Umsatz von 62,4 Mio CHF. Im Vorjahr waren es noch 68,5 Mio gewesen. Durch den Verkauf der Einheit an den italienischen Reiseveranstalter Eden Viaggi habe man die Weiterbeschäftigung aller Mitarbeiter gesichert.
Für 2017 zeigt sich Hotelplan angesichts der bisherigen Buchungslage zuversichtlich. (awp/mc/pg)