Hotelpreise steigen weltweit langsam an

Maradiva Villas Resort & Spa, Mauritius. (Bild: Maradiva)

London – «Die weltweiten Hotelpreise sind im 1. Halbjahr 2013 weltweit um knapp zwei Prozent gestiegen und liegen damit auf dem Preisniveau von 2006», erklärt Yvonne Bonanati, Senior PR-Managerin von Hotels.com, gegenüber pressetext. Das ist das Ergebnis des aktuellen HotelPreisIndex (HPI) des weltweiten Anbieters hotels.com, einer Tochter des Expedia-Konzerns.

«Der derzeitige Wert liegt unter dem des ersten Halbjahres 2007», so Bonanati. Im Vergleich zum Vorjahr gebe es allerdings einige sehr beachtenswerte Veränderungen. «Die Stadt mit der grössten Teuerungsrate war Islands Hauptstadt Reykjavik. Dort sind die Hotelpreise um 26 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 gestiegen.» Für Wirtschaftsexperten sei das ein deutlicher Trend einer wirtschaftlichen Konsolidierung.

Hotelpreise als Wirtschaftsindikator
Auch Expertin Bonanati sieht die Hotelpreis-Entwicklung als Spiegel der wirtschaftlichen Situation. Die Wirtschaftskrise im ehemals sehr teuren Island habe dazu geführt, dass ein durchschnittliches Hotelzimmer in Reykjavik von 103 Euro im Jahr 2008 auf nur 89 Euro im Jahr 2009 gesunken ist. Der aktuelle Preis liegt bei 128 Euro (im 1. Halbjahr 2013) für ein Zimmer.

Ein anderes Beispiel ist London. Hier hat sich der Hotelpreis im Vergleich zum 1. Quartal 2012 um nur ein Prozent verringert. «Die Nachfrage nach Zimmern ist hier ungebremst hoch, es wurde viel investiert, viele neue Hotels kamen hinzu und die Konkurrenz ist gross geworden», kommentiert die Expertin.

Publikumsnachfrage verändert Preise
Die Erholung der Krise im Mittelmeerraum hat dazu geführt, dass einzelne Regionen wieder mehr nachgefragt werden und dadurch deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen hatten. So legten in Palma de Mallorca die Preise um 18 Prozent (116 Euro), Marbella um 17 Prozent (125 Euro), Torremolinos um zwölf Prozent (79 Euro) und Alicante um neun Prozent (mit 72 Euro einer der niedrigsten Werte in Europa) zu.

Zimmer wurden auch im sehr beliebten Barcelona um sechs Prozent teurer und stiegen auf 115 Euro. Tiefer in die Tasche greifen mussten Reisende auch im portugiesischen Albufeira (17 Prozent Teuerung auf 89 Euro), in Athen (neun Prozent Teuerung auf 83 Euro) und in Lissabon (acht Prozent Teuerung auf 79 Euro). Italien gab ein ähnliches Bild wie in Spanien ab. Hier war Florenz mit einem Zehn-Prozent-Preisanstieg auf 116 Euro pro Nacht und Zimmer ein Spitzenreiter.

Vor allem die Grossstädte in den USA konnten sich im ersten Halbjahr 2013 (und insbesondere im ersten Quartal) über höhere Belegungsraten freuen. Dies führte dazu, dass Reisende aus der Eurozone in zehn der 15 im HPI enthaltenen US-Destinationen mehr für ihr Zimmer entrichten mussten. Der Preisanstieg fiel jedoch nicht so hoch aus wie in früheren Berichtsperioden. Die grössten Preissprünge waren in Miami und New Orleans zu verzeichnen, wo die Preise um zehn Prozent (147 Euro) und neun Prozent (115 Euro) anzogen.

Arabischer Frühling und Trend-Destinationen
«Dass sich Länder wie Zypern und Griechenland finanziell erholt haben, sieht man am deutlichen Preisanstieg», erklärt Bonanati. Ähnliches sei auch in den Staaten Nordafrikas deutlich. «Obwohl Marrakesch nicht unmittelbar vom Arabischen Frühling betroffen war, ist hier die Nachfrage und damit auch der Preis signifikant angestiegen. Das gilt auch für andere Staaten in der Mahgreb-Region.»

Auf den Seychellen im Indischen Ozean zahlten Reisende im Durchschnitt 17 Prozent weniger für ihre Unterkunft (210 Euro). Gleichwohl rangierte die Inselgruppe nach wie vor auf Platz zwei in der Gesamtwertung. «Die Hochzeitsreise von Prinz William und Kate hat die Inseln als Honeymoon-Destination stark boomen lassen», erklärt Bonanati. (pte/mc/ps)

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