Hunderte Flüge wegen Warnstreiks in Italien gestrichen
Rom – Wegen eines landesweiten Warnstreiks bei der italienischen Flugsicherung Enav sind am Freitag Hunderte Flüge von und nach Italien ausgefallen. Am Airport Rom-Fiumicino blieben volle Sitzbänke und lange Warteschlangen jedoch aus, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Verglichen mit dem üblichen Fluggastaufkommen an einem Freitagvormittag war Terminal 1 demnach «halb leer». Wegen der seit Tagen bekannten Arbeitsniederlegung schienen viele Passagiere über Verspätungen oder abgesagte Flüge informiert gewesen zu sein.
Swiss muss in Zürich 10 Flüge annullieren
Auf der Anzeigetafel am Airport in Rom standen zahlreiche gestrichene Verbindungen. Auch zahlreiche Flüge aus der und in die Schweiz waren betroffen, wie die Flughäfen Zürich und Genf auf Anfrage erklärten. In Zürich musste die Fluggesellschaft Swiss zehn Flüge annullieren, andere Airlines waren nicht betroffen, da sie entweder nicht nach Italien fliegen oder für heute keinen Flug geplant hatten, letzteres war bei der italienischen Fluggesellschaft Ita der Fall.
Am Flughafen Zürich seien die Destinationen Mailand Malpensa, Venedig, Florenz, Napoli, Rom, Brindisi und Palermo betroffen gewesen, sagte eine Sprecherin. In Genf wurden einem Sprecher zufolge ebenfalls acht Flüge gestrichen. Zwei weitere, einer von Swiss und einer von Ita, seien für Freitag jedoch noch geplant.
Zwei offene Zeitfenster genutzt
Auch in Zürich wurden laut der Flughafen-Sprecherin nicht alle Flüge gestrichen, so fänden etwa die Flüge der Edelweiss nach Olbia und Catania laut Flugplan am Freitag statt. Ausserdem führte die Ferienfluggesellschaft am Morgen einen Flug nach Cagliari durch. Auch die Swiss konnte manche Flüge durchführen, wie der Webseite des Flughafens zu entnehmen ist. Komplett annulliert worden sei keine der vom Streik betroffenen Destinationen. «Die Fluglotsen hatten zwei Zeitfenster im Laufe des Tages vorgesehen, in denen Flüge stattfinden konnten», so der Sprecher des Flughafens Genf.
Zu dem Warnstreik in Italien hatten die Gewerkschaftsbünde CGIL, CISL und UIL aufgerufen. Den Arbeitnehmervertretern zufolge ist Enav Forderungen bei Verhandlungen über Arbeitsverträge und -zeiten nicht nachgekommen. Bereits im Juli hatten Enav-Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. (awp/mc/pg)