Paris – Die britisch-französische Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Das berichten mehrere französische Medien übereinstimmend. Laut der Pariser Tageszeitung «Le Parisien» wurde Birkin am Sonntag leblos in ihrer Wohnung in Paris aufgefunden.
Mit ihrer grossen Liebe Serge Gainsbourg säuselte sie einst «Je t’aime … moi non plus», sie war das It-Girl der 60er und feierte mit «Blow Up» und «Der Swimmingpool» internationale Kinoerfolge.
Im März dieses Jahres musste Birkin wegen gesundheitlicher Probleme mehrere Konzerte absagen, darunter auch drei Deutschlandkonzerte. In den vergangenen Jahren hatte Birkin immer wieder gesundheitliche Probleme. In ihrer 2018 erschienenen Biographie spricht sie offen von ihrem Kampf gegen Leukämie. Im September 2021 musste sie wegen eines leichten Hirnschlags ihre Teilnahme am Filmfestival in Deauville absagen.
Aufschrei bei Moralisten
Jane Birkin wurde 1946 in London geboren, wanderte aber Ende der 60er-Jahre nach Frankreich aus. Nach ihrer ersten Ehe mit dem Komponisten John Barry lernte sie den französischen Musiker und Schauspieler Serge Gainsbourg bei Dreharbeiten kennen. Zusammen wurden sie ein ikonisches Liebespaar. 1969 katapulierte sie das Duett «Je t’aime… moi non plus» an die Spitze der Charts. Die säuselnden Stimmen und der darin angedeutete Orgasmus sorgte für einen Aufschrei bei Moralisten. Sogar die vatikanische Zeitung «Osservatore Romano» empörte sich. Manche Radiosender setzten den provokant vorgetragenen Titel eine Zeitlang auf den Index, unter ihnen auch die britische BBC.
Goldene Palme für «Blow Up»
Aber auch als Schauspielerin machte Jane Birkin von sich reden. Mit der Rolle als Fotomodel in Michelangelo Antonionis Film «Blow Up» bekam sie 1967 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme. Nur ein Jahr später spielte sie in dem Kultstreifen «Der Swimmingpool» (La Piscine) neben Romy Schneider und Alain Delon. (mc/ps)