Jugendherbergen lassen Corona-Pandemie hinter sich

Jugendherbergen lassen Corona-Pandemie hinter sich
Janine Bunte, CEO Schweizer Jugendherbergen & Vorsitzende der IG Parahotellerie Schweiz.

Zürich – Die Schweizer Jugendherbergen (SJH) blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Nach einer zweijährigen pandemiebedingten Durststrecke lagen die Logierzahlen sogar über dem Niveau von vor Corona und der Buchungsstand für 2023 bewegt sich auf Rekordniveau.

Die Jugendherbergen registrierten im Jahr 2022 insgesamt rund 752’000 Logiernächte. Das sind 2,1 Prozent mehr als im Jahr 2019, als 736’000 Übernachtungen gezählt wurden. Zu verdanken sei das Wachstum vor allem der Rückkehr von Schulen und Gruppen sowie den internationalen Gästen.

«Die Zahlen lagen bereits seit April 2022 fast ausnahmslos über den Werten von 2019 und seit August sind beispielsweise auch die asiatischen Gäste wieder zurück», sagte SJH-CEO Janine Bunte gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.

Höherer Betriebsertrag
Die Übernachtungszahlen waren aufgrund der Corona-Pandemie ab März 2020 massiv eingebrochen. Im ersten Corona-Jahr 2020 sanken die Zahlen auf rund 485’000 Logiernächte. Im Folgejahr 2021 erholten sich die Gästezahlen auf immerhin wieder rund 565’000 Übernachtungen.

Die nun wieder positive Buchungslage schlägt sich auch im Betriebsertrag für 2022 nieder. Mit rund 54 Millionen Franken stieg dieser um 7 Millionen gegenüber dem Jahr 2019.

Dabei gelte es indes zu beachten, dass seit 2019 neue Jugendherbergen wie die in Burgdorf, Laax oder Schaan eröffnet wurden, sagte Bunte. Ohne diese Erweiterung des Angebots hätten sich die Zahlen für 2022 in etwa auf dem gleichen Niveau wie 2019 bewegt.

Hoher Buchungstand
Den Blick nach vorne gerichtet gibt sich Bunte zuversichtlich: «Die Buchungszahlen der bislang ersten durchgehend normalen Wintersaison seit 2018/19 sind vielversprechend», sagte die SJH-Chefin. Bereits für die Hälfte der budgetierten Logiernächte liege eine Reservation vor, was vor Corona noch nie der Fall gewesen sei.

Auf einen neuen Übernachtungsrekord für 2023 wollte sich Bunte indes noch nicht festlegen. Das Jahr sei noch jung und man bleibe lieber vorsichtig optimistisch: «Die Vorzeichen stehen aber gut.»

Während der Pandemie hätten die Betriebe zudem ihr Angebot ausgebaut, führte Bunte aus. So etwa im Bereich Barrierefreiheit oder in der Zusammenarbeit mit Schulen. Die Inflation gehe aber auch an den Jugendherbergen nicht spurlos vorbei. Anstatt die Preise anzuheben, habe man aber versucht, an anderen Stellen zu sparen. (awp/mc/ps)

SJH

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