Kreuzfahrten bringen Europa mehr als 40 Mrd Euro
EUROPA und EUROPA 2, die beiden Luxusschiffe von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. (Foto: obs/Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH)
Hamburg – Der Kreuzfahrt-Boom in Europa nimmt kein Ende. Im vergangenen Jahr buchten fast 6,6 Millionen Europäer eine Kreuzfahrt – 3,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie der Fachverband CLIA (Cruise Lines International Association) mitteilte. Das entsprach etwa 30 Prozent aller Kreuzfahrt-Passagiere weltweit. Die grösste Gruppe der europäischen Passagiere kam aus Deutschland: Über 1,8 Millionen Urlauber entschieden sich für eine Schiffsreise, das waren 27,5 Prozent aller europäischen Passagiere.
Das Wachstum der deutschen Passagierzahl um 2,3 Prozent ist noch ausbaufähig. «Es gibt nicht genügend Schiffsraum», sagte der Vertreter der deutschen CLIA-Sektion, Helge Grammerstorf. Im laufenden Jahr seien mehr Schiffe auf dem Markt und damit auch mehr Passagiere. «Wir können in diesem Jahr zwei Millionen Passagiere schaffen.»
Knapp hinter Deutschland folgen Grossbritannien und Irland mit einem gemeinsamen Marktanteil von 27,2 Prozent sowie – mit einigem Abstand – Italien, Frankreich und Spanien. Diese grossen Länder Europas machen 83 Prozent des Marktes aus.
Enorme Wertschöpfung
In einer ausgiebigen Analyse untersuchte der Verband, welche Wertschöpfung für den Kontinent mit der Kreuzfahrt verbunden ist, und kam dabei auf knapp 41 Milliarden Euro. Darin sind nicht nur die direkten Ausgaben der Reedereien, Passagiere und Besatzungen enthalten, sondern auch Steuern und indirekte Effekte. Damit schaffe die Kreuzfahrt-Branche in Europa mehr als 360’000 Arbeitsplätze, davon 45’700 in Deutschland.
Aufträge in der Höhe von 8,9 Mrd Euro an deutsche Werften
Zu den grössten Gewinnern des Booms zählen die Werften und ihre Zulieferer. Gegenwärtig haben die Kreuzfahrt-Reeder zwölf Schiffe im Wert von 8,9 Milliarden Euro bis 2019 auf deutschen Werften in Auftrag gegeben. Insgesamt bringt das Kreuzfahrt-Business Deutschland direkte Umsätze von knapp drei Milliarden Euro. Noch stärker profitieren in Europa nur Italien mit 4,6 Milliarden Euro und Grossbritannien mit 3,3 Milliarden Euro. (awp/mc/pg)