Zentrum Paul Klee: Fokus-Ausstellung «Klee musikalisch»

Bern – Das Zentrum Paul Klee zeigt vom 20. Februar bis zum 1. Juni 2025 im Rahmen der dynamischen Sammlungspräsentation Kosmos Klee. Die Sammlung einen thematischen Schwerpunkt zu den musikalischen Aspekten in Paul Klees Leben und Werk im Fokus-Raum. Anhand von Werken aus der Sammlung, Archivalien und einer Auswahl von Musikstücken wird die Verbindung von Musik und Kunst in Klees Werk sowie seine Liebe zur klassischen Musik in den Fokus gerückt.
Paul Klee zeichnete sich durch eine Doppelbegabung als Künstler und Musiker aus. Bereits als junger Mann spielte er Geige im Stadtorchester und musizierte später mit seiner Frau Lily, die Pianistin war. Dieser Bezug zur Musik fand auch Eingang in seine künstlerische Arbeit. Die Fokus-Ausstellung Klee musikalisch präsentiert neben ausgewählten Werken und Archivalien auch Musikstücke aus Paul und Lily Klees Schallplattensammlung und beleuchtet so die Musik als eine der wichtigsten Inspirationsquellen für Paul Klees Schaffen. Zudem erläutert die Podcast-Serie Paul Klees Playlist seine persönlichen Vorlieben und seine Auseinandersetzung mit bestimmten Komponisten und Musikstücken.
Paul Klee gilt als einer der bekanntesten bildenden Künstler der Moderne. Als Jugendlicher haderte er aber lange mit der Entscheidung, ob er Maler oder Musiker werden wollte. Das geht beispielsweise aus einem Brief hervor, den er während seiner Studienzeit an seinen Freund Hans Bloesch schrieb:
«Meine Geliebte ist und war die Musik, und die ölriechende Pinselgöttin umarme ich bloss, weil sie eben meine Frau ist.» Paul Klee an Hans Bloesch, 20. November 1898
Auch wenn er sich schliesslich für einen Weg in der Malerei entschied, behielt die Musik immer einen wichtigen Stellenwert in seinem Leben: Paul Klee spielte Kammermusik mit seiner Frau Lily, ging regelmässig ins Konzert und in die Oper und baute gemeinsam mit Lily eine beeindruckende Sammlung an Schallplatten auf, die erstmals ausgestellt wird.
Neben seiner künstlerischen Arbeit war die Musik für Paul Klee Entspannung und wichtige Inspirationsquelle zugleich. Paul Klee setzte verschiedene musikalische Aspekte künstlerisch um und lehrte diese auch während seiner Zeit am Bauhaus zwischen 1921 und 1931. Im Kapitel Gliederung seiner Bildnerischen Gestaltungslehre behandelte er beispielsweise das Thema Rhythmus, wobei ihm musikalische Rhythmen und Takte als Beispiele dienten. In seinen Werken setzte er diese in der Form von Linien oder Flächen zur Gliederung der Bildfläche ein. In einigen Bildern entsprechen die Linien sogar der Bewegung eines Dirigierstabs und verwandeln sich auf der Bildfläche beispielsweise in die Umrisse eines Schiffs, so etwa im Aquarell Segelschiffe von 1927 (Pressebild 02). Auch die musikalische Technik der Polyphonie – der Mehrstimmigkeit – übersetzte Klee in seine Werke. Dabei überlagerte er transparente Farbschichten miteinander und erzeugte im Zusammenspiel von Farbwerten und -kontrasten ein Pendant zur Polyphonie in der Musik. Ein gutes Beispiel dafür ist das Werk das licht und die Schärfen von 1935.
Ein besonderes Highlight der Ausstellung bildet eine Auswahl von Musikstücken, die an Audiostationen hörbar ist. Darunter sind Stücke aus der Schallplattensammlung von Paul und Lily Klee sowie Werke von Komponist:innen, die von Paul Klees Kunstwerken inspiriert wurden. Gerade letztere laden dazu ein, Paul Klees Schaffen aus einem musikalischen Blickwinkel neu zu entdecken. (ZPK/mc/ps)