Zürich – Vom 24. Mai bis 8. September 2019 findet die erste Einzelausstellung von Guillaume Bruère in der Schweiz statt. Der französische Künstler ist ein obsessiver Zeichner. In den letzten Jahren war der Künstler wiederholt im Kunsthaus Zürich und im Schauspielhaus zu Gast. Das Kunsthaus zeigt mehr als 50 Werke, die zwischen 2012 und 2018 entstanden sind.
Der 1976 in Frankreich geborene Guillaume Bruère arbeitet schnell. Mit energiegeladenem, vibrierendem Strich schafft er innert kürzester Zeit eine Vielzahl von Werken. Am liebsten zeichnet Bruère direkt in Museen und bedient sich der Gemälde bekannter Meister. Er war im Louvre, in der Alten Pinakothek in München, in der Berliner Gemäldegalerie und immer wieder im Kunsthaus Zürich.
Das menschliche Gesicht und das Porträt spielen in Bruères Werk eine zentrale Rolle. Für die Ausstellung schuf der Künstler neue, grossformatige Porträts von Aufsichten, die im Kunsthaus arbeiten. Damit rückt er jene Menschen ins Rampenlicht, die zwar eine zentrale Rolle im Museum einnehmen, als Individuen jedoch meistens im Hintergrund bleiben. Die Zeichnungen entstanden letztes Jahr als öffentliche Zeichnungs-Sessions am Tag der offenen Tür und während der Langen Nacht der Zürcher Museen.
Zeichnen im Kunsthaus und Schauspielhaus
Bei seinen Besuchen im Kunsthaus hat Bruère über 200 Zeichnungen realisiert – 38 davon alleine nach dem Selbstbildnis von van Gogh. Auch im Schauspielhaus Zürich war der Künstler zu Gast und hat während Proben (z.B. für die «Burgunderprinzessin») gezeichnet. Die Ausstellung präsentiert zum ersten Mal eine Auswahl dieser zwei Zürcher Werkgruppen.
Dem Künstler begegnen – das Begleitprogramm
Guillaume Bruère lebt und arbeitet in Berlin. Er hat an der École des Beaux-Arts in Nantes und an der École européenne supérieure de l’image in Poitiers studiert und ist als Maler, Zeichner, Performer und Bildhauer aktiv. Anfangs Jahr hat ihn die Conrad Ferdinand Meyer Stiftung mit ihrem Förderpreis 2019 ausgezeichnet. An drei Veranstaltungen kann man dem Künstler persönlich begegnen:
Am 24. Mai um 19 Uhr findet eine Zeichnungs-Performance statt. Am 8. Juni um 11 Uhr diskutieren Barbara Frey, Direktorin Schauspielhaus Zürich, Bice Curiger, Direktorin Fondation Vincent van Gogh, Arles, und Mirjam Varadinis, die Kuratorin der Ausstellung, mit Guillaume Bruère über sein Werk, seine künstlerische Intention und seine spezielle Verbindung zu Zürich. Und am 25. August, 14 Uhr, zeigt der Künstler bei der Henry Moore-Plastik an der Zürcher Seepromenade eine öffentliche Performance. (Kunsthaus Zürich/mc/pg)