Kunstmuseum Appenzell: Gerold Tagwerker
Bild: _grids.zeroXV Installation view, KMA 2015 C Gerold Tagwerker, Kunstmuseum Appenzell © Hanspeter Schiess/Trogen
Appenzell – Was haben Fritz‘ Lang „The Blue Gardenia“ oder die Architekten Philip Johnson und John Burge mit dem Vorarlberger Künstler Gerold Tagwerker zu tun? Antworten darauf finden Sie in der Ausstellung _grids.zeroXV im Kunstmuseum Appenzell.
Zu sehen sind Arbeiten von 2001 bis heute – mehrheitlich dreidimensionale Arbeiten und Lichtinstallationen, ergänzt durch Fotoarbeiten. Im Rundgang, der sorgfältig die „Hausarchitektur“ (Gigon und Guyer) der 10 kleinen bis mittelgrossen Räume integriert, hat Tagwerker eine multiperspektivische „Werk-Erzählung“ realisiert, die einerseits die Kohärenz seines Formen- und Materialvokabulars zeigt; andererseits wird die gerade in der Konzentration bilderzeugender reiche Sprache deutlich.
Ein Labor der Reflexion über Strukturen, Raster, Architekturen, Stadtbilder und Existenz
Gerold Tagwerker (*1965) gehört zu den bedeutenden österreichischen Plastikern der Gegenwart. Für die Dauer der Ausstellung verwandelt er mit seinen Arbeiten das Kunstmuseum Appenzell in ein Labor der Reflexion über Strukturen, Raster, Architekturen, Stadtbilder und Existenz.
Schwerpunkt plastische Werke
Einen Sammlungsschwerpunkt der Heinrich Gebert Kulturstiftung bilden die plastischen Werke, die der Mäzen Heinrich Gebert in den Bestand einbrachte. Darunter finden sich Arbeiten von Hans Arp, Eduardo Chillida, Frank Stella, Fausto Melotti, George Rickey, Robert Müller, Hans Josephsohn, A.R. Penck u.v.a.
In der seit 2000 umgesetzten Ausstellungsreihe zu modernen und zeitgenössischen Positionen in der Plastik beziehungsweise installativen Kunst wurden in Appenzell neben Hans Arp unter anderem Wilhelm Mundt, Norbert Kricke, Dominik Stauch, Stefan Inauen, Robert Schad, Wolfgang Nestler und Andrea Ostermeyer vorgestellt. Die Ausstellung Gerold Tagwerker _grids.zeroXV ist die erste monographische Ausstellung des Vorarlberger Künstlers in der Schweiz.
Erste monographische Ausstellung des Vorarlberger Künstlers in der Schweiz
Tagwerker arbeitet u.a. mit Holz, Metall, Licht, Spiegeln und Fotografie. Er gehört zu jenen Künstlern, welche die Tradition der konstruktiven Kunst mit einer existentiellen bzw. narrativen Aufladung fortführen. Der geometrische Raster bildet in den Arbeiten Tagwerkers eine immer wiederkehrende Figur. Die Idee einer Struktur, aus der die Welt, gleich ob ästhetisch oder real, gebaut sein könnte, bildet einen wesentlichen formalen wie auch inhaltlichen Bezugspunkt. Mit seinen Werken bringt Tagwerker architektonische und ästhetische Strukturen, aber auch gesellschaftliche und politische Muster in Verbindung.
In der Ausstellung werden Arbeiten von 2001 bis heute gezeigt – mehrheitlich dreidimensionale Arbeiten und Lichtinstallationen, ergänzt durch Fotoarbeiten. Im Rundgang, der sorgfältig die „Hausarchitektur“ der 10 kleinen bis mittelgrossen Räume integriert, hat Tagwerker eine multiperspektivische „Werk-Erzählung“ realisiert, die einerseits die Kohärenz seines Formen- und Materialvokabulars zeigt; andererseits wird die gerade in der Konzentration bilderzeugende reiche Sprache deutlich. (KMA/mc/hfu)