Kunstmuseum Bern: Kunst im Zeichen der Freiheit

Kunstmuseum Bern: Kunst im Zeichen der Freiheit

Ausschnitt aus «René Derouin, La muerte y la vida». (© René Derouin / Museo Nacional de la Estampa México / Kunstmuseum Bern)

Bern – Das Kunstmuseum Bern zeigt unter der Schirmherrschaft der mexikanischen Botschaft in der Schweiz 51 grafische Blätter und eine Skulptur. Als grosszügige Schenkung der Vereinigten Staaten Mexikos gelangten sie aufgrund der langjährigen Freundschaft und ausgezeichneten Kooperation zwischen den beiden Ländern 2012 ins Museum. Die Ausstellung vereint zeitgenössische Werke anerkannter mexikanischer und internationaler Künstler, die 2010 im Rahmen des Projekts «Estampas, Independencia y Revo-lución» (Druckgrafik, Unabhängigkeit und Revolution) des Museo Nacional de la  Estampa des Instituto Nacional de Bellas Artes in Mexiko-Stadt entstanden sind.

Anlass des Kunstprojekts waren die Feierlichkeiten zum 200. Jubiläum der Unabhängigkeit Mexikos (1810) und zum 100. Jahrestag der mexikanischen Revolution (1910). Ausgewählt und ein-geladen von einer akademischen Kommission haben sich die 52 beteiligten Kunstschaffenden, darunter international renommierte wie Leonora Carrington, Mimmo Paladino und René Derouin mit dem Thema ‹Freiheit› auseinandergesetzt.

Kulturelle Identität im Zentrum
Die Ergebnisse sind brisante, teilweise sozial-politische, teilweise in surrealistische oder abstrakte Positionen mündende Werke, die die Frage nach der kulturellen Identität des mexikanischen Volkes zu beantworten versuchen. Die Blätter wurden in zahlreichen Grafikwerkstätten des Landes in einer Auflage von 100 Exemplaren angefertigt. Die Hälfte davon wurde an Institutionen in Mexiko verteilt, während der Rest als Schenkung an bedeutende öffentliche Sammlungen weltweit überging, so auch an das Kunstmuseum Bern.

Eintauchen in die Geschichte Mexikos
Es ist undenkbar, sich mit der zeitgenössischen mexikanischen Kunst auseinanderzusetzen, ohne gleichzeitig über die Geschichte Mexikos zu reflektieren: die Unabhängigkeit des Landes von der spanischen Kolonialherrschaft im Jahr 1810 und, rund 100 Jahre später, die Revolution des Volkes gegen die Diktatur von Porfirio Díaz. Die Auseinandersetzung mit der Identität und das Reflektieren über Themen wie Leben, Tod und Freiheit sind seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts ein Leitmotiv im Werk vieler Künstler in Mexiko. Insbesondere während der Revolution mit ihren illustrierten Flugblättern und Lithografien spielte die Druckgrafik eine zentrale Rolle. Die in der Ausstellung präsentierten Blätter in verschiedenen Drucktechniken und vorwiegend in schwarz-weiss zeigen Motive, die von volkstümlichen Symbolen bis hin zu figurativen oder abstrakten Darstellungen reichen. Die Präsentation im Kunstmuseum Bern ist in die vier thematischen Bereiche Historie, Figuration, Surrealismus und Abstraktion gegliedert, welche es dem Besucher erlauben, in die Geschichte und das zeitgenössische Kunstschaffen Mexikos einzutauchen.

Mit Werken von:
Fernando Aceves Humana (*1969); Franco Aceves Humana (*1965); Per Anderson (*1946); Mario Benedetti (*1938); Pilar Bordes (*1948); Marisa Boullosa (*1961); Pier Buraglio (*1939); Leonora Carrington (1917–2011); José Antonio Castillo (*1958); Francisco Castro Leñero (*1954); José Castro Leñero (*1953); Patricia Córdoba (*1973); René Derouin (*1936); Helen Escobedo (1934–2010); Manuel Felguérez (*1928); Javier Fernández (*1951); Demián Flores (*1971); Arturo García Bustos (*1926); Emiliano Gironella (*1972); Roger von Gunten (*1933); Raúl Herrera (*1941); Cisco Jiménez (*1969); Joy Laville (*1923); José Lazcarro Toquero (*1941); Nicola López (*1975); Luis López Loza (*1939); Gabriel  Macotela (*1954); Javier Marín (*1962); Rubén Maya (*1964); Mónica Mayer (*1954); Adolfo Mexiac Calderón (*1927); Flor Minor (*1961); Terumi Moriyama (*1969); Guillermo Olguín (*1969); Irma Palacios (*1943); Mimmo Paladino (*1948); Alejandro Pérez Cruz (*1966); Enrique Pérez Martínez (*1975); Joel Rendón (*1967); Luis Ricaurte (*1964); Betsabé Romero (*1963); Rafael Ruiz Moreno (*1969); Alejandro Santiago (*1964); Ana Santos (*1978); Monica Saucedo (*1966); Raymundo Sesma (*1954); José Martín Sulaimán (*1958); Eloy Tarcisio (*1955); Roberto Turnbull (*1959); Andrés Vázquez Gloria (*1971); Saúl Villa (*1958); Boris Viskin (*1960)

Die Ausstellung
Dauer: 23.10 – 15.12.2013 Kuratorin: Dr. Valentina Locatelli Eintritt: CHF 7.00 / red. CHF 5.00

Das Rahmenprogramm

  • Öffentliche Führungen Sonntag, 27. Oktober, 11h Dienstag, 10. Dezember, 19h
  • Kino Kunstmuseum:  Dokumentarfilm über Diego Rivera A Portrait of Diego: The Revolutionary Gaze. Regie: Gabriel Figueroa Flores und Diego López.  80 Minuten, Spanisch und Englisch. Vorstellungen: Donnerstag, 21. November, 18h – in Anwesenheit von Figueroa Flores Samstag, 23. November, 16h30 Sonntag, 1. Dezember, 11h30 Mehr Informationen: www.kinokunstmuseum.ch
  • Öffentliches Gespräch zur mexikanischen Kunst (in Englisch):  Donnerstag, 12. Dezember: 18h Es sprechen Milena Oehy, wissenschaftliche Mitarbeiterin am SIK Zürich, Patricia Córdoba, Künstlerin und Dr. Valentina Locatelli, Kuratorin.

(Kunstmuseum Bern/mc/ps)

 

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