Simon Starling: Autoxylopyrocycloboros, 2006 © Simon Starling, courtesy of the artist and neugerriemschneider, Berlin. (Bild: Kunstmuseum St. Gallen)
St. Gallen – Nachhaltigkeit, ökologische und ökonomische Systeme – diese nicht nur vor dem hochaktuellen Thema der Klimaerwärmung relevanten Themen stehen im Zentrum der Arbeiten des englischen Künstlers Simon Starling. Seine eigenwilligen Projekte drehen sich um Nutzungszyklen, um die überraschenden Transformationen alltäglicher Dinge und die damit verbundenen ideologischen und ästhetischen Umwertungen.
Anlass für die Ausstellung in St.Gallen gibt Starling mit einem aussergewöhnlichen Kunstprojekt, das den Bodensee mit der Stadt St.Gallen verbindet. Basierend auf Elementen des vom Bildhauer August Bösch (1857-1911) im Jahre 1896 geschaffenen Broderbrunnens im Zentrum der Stadt St.Gallen, der in Erinnerung an die Einrichtung einer Seewasserversorgungsanlage für die Kantonshauptstadt errichtet wurde, erzeugt der Künstler in sich geschlossene, selbstregulierende Einheiten und zeichnet in einem weiteren Schritt sinnbildlich den Weg vom Bodensee nach St.Gallen nach.
Starlings erste Einzelausstellung in der Schweiz seit 2005
In den letzten Jahren war das Schaffen des 1967 in Epson, GB geborenen und heute in Kopenhagen lebenden Künstlers in Museen weltweit zu sehen. Die Ausstellung in der Lokremise ist seine erste Einzelausstellung in der Schweiz seit der Präsentation im Basler Museum für Gegenwartskunst 2005.
Exemplarisch für seine künstlerische Strategie ist die Arbeit Autoxylopyrocycloboros. In einem aus den Tiefen gehobenen und restaurierten Boot, angetrieben von einer Dampfmaschine, kreuzt Starling 2006 auf dem Loch Long. Dignity dient dabei als Gefährt und Treibstoff. Nach und nach werden die hölzernen Planken verheizt, um die Maschine anzutreiben, bis das Schiff schliesslich Leck schlägt und wieder im See versinkt. (Kunstmuseum St. Gallen/mc/ps)
Ausstellungsdauer: 27. Februar – 14. August 2016