Basel – Anita Mucolli gewann den Helvetia Kunstpreis 2021 und erhält im Rahmen des Förderpreises die Möglichkeit, an der diesjährigen LISTE Art Fair Basel auszustellen. In diesem Rahmen zeigt sie ihr neuestes Werk, eine Rauminstallation mit uns unbekannten, aber seltsam vertraut wirkenden Lebensformen.
Die Schweizer Künstlerin Anita Mucolli (*1993) schafft immersive Rauminstallationen, in denen sie über mögliche Zukunftsszenarien nachdenkt. Ihre Räume erinnern oft an Filmszenerien oder Theaterkulissen, die Vertrautes und zugleich Befremdendes in sich vereinen. Wer die Räume betritt wird selbst Teil davon, die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen.
Räume mit Erzählpotenzial
Raum wird von Anita Mucolli nicht nur als physischer Raum verstanden, sondern hat eine anthropologische Dimension, die unsere kulturellen Zeitkonzepte mit imaginierten Räumen und Orten verbindet, die wir beispielsweise aus Literatur, Film und Theater kennen. Der Raum hat somit viele Funktionen, wir halten uns nicht einfach darin auf, sondern durchdenken gemeinsam unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft.
(Un)bekannte Lebensformen
Die jüngste Arbeit der Künstlerin ist eine Installation, die an die Szenerie eines Science-Fiction Films erinnert und von seltsam wirkenden Kreaturen bewohnt wird. Sie reihen sich ein in eine Linie von Monstern und Fantasiewesen, die sich Literaten, Filmemacher und Künstler für uns ausgedacht haben, um unsere Sinne an Lebensformen zu gewöhnen, die unsere Augen niemals sehen können. Von Mikroorganismen, Bakterien und Viren über Zellen in allen Formen bis hin zu den Bewohnern der Tiefsee bietet uns das Leben Formen, zu denen wir eine Verbindung haben, obwohl wir eigentlich nicht mit ihnen vertraut sind.
«The other»
Mit dem Werk, das Anita Mucolli an der LISTE Art Fair Basel 2022 zeigt, präsentiert sie eine Vorstellung von der Vergangenheit und der Zukunft der Erde: Ein gekacheltes Schwimmbad als Lebensraum von Kreaturen und Lebensformen, die sich darin eingetaucht in einer uns fremden Flüssigkeit befinden und weiterentwickeln. Vielleicht handelt es sich um Embryonen, Prototypen oder Modelle von Lebewesen, die noch keine Funktion und keinen Platz im Universum haben und deshalb zu vorübergehenden Skulpturen wurden.
Starthilfe als Teil des Kunstengagements
Helvetia Versicherungen fördert mit dem Kunstpreis junge Nachwuchskünstler zu Beginn ihrer beruflichen Karriere. So richtet sich der Helvetia Kunstpreis an Diplomandinnen und Diplomanden von Schweizer Fachhochschulen im Bereich «Bildende Kunst und Medienkunst». Mit dem Preis ist eine doppelte Starthilfe verbunden: Einerseits erhält der Gewinner bzw. die Gewinnerin ein Preisgeld von 15 000 Franken, andererseits die Möglichkeit, sich mit einer Soloausstellung an der Kunstmesse LISTE Art Fair Basel einem internationalen Fachpublikum und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Seit ihrer Gründung 1996 widmet sich die LISTE der aktiven Förderung von Galerien und Künstlerinnen und Künstlern einer jungen und mittleren Generation.
Der Helvetia Kunstpreis ist ein wesentlicher Teil des Kunstengagements der international tätigen Versicherungsgruppe. Der Preis wird seit 2004 jährlich verliehen. Zuerst unter dem Namen Nationale Suisse Kunstpreis, seit dem Zusammenschluss von Helvetia und Nationale Suisse nun als Helvetia Kunstpreis. Helvetia, die auch Kunst versichert, verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Schweizer Kunst mit einer über 70-jährigen Geschichte. Die Sammlung konzentriert sich auf Malerei, Zeichnungen und Fotografie. Seit 2015 verfügt Helvetia mit dem Helvetia Art Foyer am Hauptsitz in Basel über einen eigenen, für die Öffentlichkeit zugänglichen Ausstellungsraum. In diesem werden entweder thematische Ausstellungen, die Werke der eigenen Sammlung einschliessen, oder Solopräsentationen von Künstlern und Künstlerinnen gezeigt. (Helvetia/mc)