Kunstraum Engländerbau: „Kicked it into the sun“
Vaduz – Astronomische Gebilde, naturwissenschaftliche Zitate, kulturelle Referenzen und seismographische Visualisierungen: Der seit mehreren Jahren in Zürich lebende deutsche Künstler Heiko Blankenstein überführt unterschiedliche Naturbegriffe in Kicked it into the sun in einen dialektischen Kosmos.
Die These Natur trifft auf ihre artifiziellen Antithesen, die vom Künstler in einen Dialog geführt werden und in der Synthese neue Fragen aufwerfen. Die Beschaffenheit und Erscheinungsform von Dingen und deren Modifikation ist ebenso zentral wie die Auslotung der Grenzen der Vorstellungskraft, wenn es um Dimensionen, Entfernungen und Vorgänge des Weltalls geht, aber auch umweltpolitische Anliegen werden thematisiert.
Komplexe zeichnerische und skulpturale Auseinandersetzungen mit Asteroiden, Planeten und Sternen
Der Künstler agiert als Beobachter, der sich mit astronomischen und kosmologischen Themen im Sinne einer expandierten Naturauffassung befasst. Produkte dieser Beschäftigung sind sehr komplexe zeichnerische und skulpturale Auseinandersetzungen mit Asteroiden, Planeten und Sternen, der Chaostheorie sowie der Kernfusion. Kicked it into the sun ist Ausdruck eines künstlerischen Verstehensprozesses, der die Natur aus multiplen Perspektiven reflektiert. Der Künstler versucht seine nahe und ferne Umwelt, ganz in kunsthistorischer Manier, durch künstlerische Verfahren zu befragen, argumentiert aber in zeitgenössischen Diskursen. Und so nüchtern Wissenschaft mitunter erscheinen mag, so poetisch mutet die Ästhetik und Thematik Heiko Blankensteins an. (KE/mc/hfu)