Landesmuseum: «Postmodernism. Style and Subversion 1970–1990»
Zürich – Mit der Ausstellung «Postmodernism. Style and Subversion 1970–1990» kommt für einen Sommer das Victoria and Albert Museum London (V&A) ins Landesmuseum Zürich. Erstmals wird die Epoche der Postmoderne in einer umfassenden Präsentation mit internationalen Objekten aus den Bereichen Architektur, Kunst, Mode, Grafik, Musik und Design gewürdigt.
Das Landesmuseum Zürich ergänzt die Ausstellung mit wichtigen Schweizer Vertretern der Postmoderne. Die Schau ist ab dem 6. Juli zu sehen. Die Ausstellung im Landesmuseum Zürich zeigt die Entwicklung der postmodernen Bewegung. Die Postmoderne ist Reaktion und Gegenbewegung auf die Orthodoxie der Moderne und gegen deren zunehmend als totalitär empfundenen Purismus. Mit der Postmoderne begannen Künstler und Gestalter Subkultur aufzuwerten. Eine neue Vielfalt von Form, Farbe, Material, Stil und Stilisierung schafft sich ihren Platz. Vermeintlich unumstössliche Wahrheiten des «Connaisseurs» werden mit Eigenständigkeit, Sinn für Freiheit und Pluralität relativiert.
Drei chronologisch geordnete Teile
Die Ausstellung gliedert sich in drei grob chronologisch geordnete Teile, in denen die wesentlichen Aspekte der Postmoderne zum Ausdruck kommen. Der erste Teil konzentriert sich weitgehend auf die Architektur. Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich der Hochblüte der Postmoderne: Design, Musik, Grafik, Performance und Club-Kultur der 1980er Jahre. Der letzte Teil behandelt die Kultur der Kommerzialisierung. Die Postmoderne lässt die unterschiedlichsten ästhetische Kriterien zeitgleich gelten, bzw. sie verzichtet ganz auf richtungsweisende Kennzeichen. Ein Kriterium überlebt aber, dasjenige des kommerziellen Erfolges. Die Ausstellung endet in der Periode des wirtschaftlichen Booms und entlässt den Besucher mit diesem Paradox der Postmoderne. Auch aber mit der Aufforderung, sich selbst die heutige Relevanz der Postmoderne vor Augen zu führen – etwa beim CloudComputing oder beim Sampling.
Hautnah die Wirkung der Postmoderne auf das eigene Leben spüren
Über 150 internationale und nationale Werke können in der 800 m2 grossen Ausstellung entdeckt werden, u.a. von Aldo Rossi, Ai Weiwei, Vivienne Westwood, Andy Warhol, Talking Heads, Ridley Scott oder Laurie Anderson. Exemplarisch für die Schweiz sind Fischli/Weiss, Mario Botta, Yello, Trix und Robert Haussmann und Pipilotti Rist. «Wir halten es für richtig, diese Werkschau heute, 40 Jahre nach dem Auftauchen der ersten Ideen rund um eine Bewegung, die wir rückblickend als Postmoderne bezeichnen, zu zeigen. Viele unserer Besucher erinnern sich noch persönlich an die Zeit und spüren hier hautnah die Wirkung der Postmoderne auf ihr eigenes Leben und auf Kultur und Praxis des Designs in einem weiteren Sinn. Das Thema ist so vielschichtig, dass wir hoffen, auch das Interesse der jüngeren Generation zu wecken. Die jungen Leute sollen diese dramatische Periode in der Geschichte von Kunst und Design und ihren bis heute andauernden Einfluss für sich entdecken.» Professor Martin Roth, Direktor Victoria and Albert Museum London.
V&A London und Landesmuseum Zürich: eine erfreuliche Kooperation
Mit «Postmodernism. Style and Subversion 1970–1990» geht das Schweizerische Nationalmuseum erstmals eine Zusammenarbeit mit dem Victoria and Albert Museum London ein – das weltweit führende Museum für Kunst und Design. So unterschiedlich die beiden Institutionen auf den ersten Blick sein mögen, so ist doch beiden gemeinsam, dass sie im 19. Jahrhundert gegründet wurden, unter anderem mit dem Ziel, Kunst und Kunsthandwerk zu zeigen sowie Künstler und Kunsthandwerker zu inspirieren. In vielerlei Hinsicht ist die Kooperation mit dem V&A bereichernd. Das Landesmuseum Zürich freut sich, diese erfolgreiche Ausstellung aus London zu präsentieren. «Mit den Kolleginnen und Kollegen in London ergab sich ein spannender fachlicher Austausch, und die Zusammenarbeit eröffnete neue Blickwinkel auf die Museumsarbeit über die Landesgrenzen hinaus. Und nicht zuletzt kommt unser Publikum in Zürich in den besonderen Genuss einer ausserordentlichen Ausstellung.» Dr. Andreas Spillmann, Direktor Schweizerisches Nationalmuseum.
Das V & A
ist das führende Kunst- und Designmuseum der Welt, seine Sammlungen sind an Umfang und Vielfalt einzigartig. Es wurde gegründet, um Kunst für jedermann zugänglich zu machen und britische Designer und Fabrikanten zu inspirieren. Die Sammlungen des V & A, die über 2000 Jahre menschliche Kreativität in praktisch allen Medien und aus vielen Ecken der Welt dokumentieren,sind auch heute noch eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration, der Faszination und des Wissens.