Die französisch-schweizerische Regielegende Jean-Luc Godard ist gestorben. Das bestätigten seine Ehefrau und seine Produzenten der Nachrichtenagentur sda, nachdem zunächst die Tageszeitung «Liberation» darüber berichtet hat.
Der Filmemacher wurde 91 Jahre alt. Godard gehörte zu den bedeutendsten Regisseuren Frankreichs und hat weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus das Kino beeinflusst. Dabei machte er sich allen voran durch experimentelle Erzählstrukturen und Gestaltungsformen einen Namen.
Geboren wurde Godard am 3. Dezember 1930 in Paris. Nachdem Filme wie «Außer Atem» und «Die Verachtung» noch Handlungen im klassischen Sinn aufweisen, brach er als Vertreter der Nouvelle Vague in der Folge mit gängigen Formen des Kinos. Nach 1967 sprach Godard auch nicht mehr von Filmen, sondern von Bildern und Tönen.
In seinem Spätwerk wurde der Regisseur noch radikaler und verzichtete in seinen collageartigen Arbeiten teils ganz auf handelnde Personen, wie etwa in «Bildbuch», für das er 2018 in Cannes mit einer Sonder-Palme ausgezeichnet wurde. Zu seinen vielen Auszeichnungen gehört auch ein Ehren-Oscar, der ihm 2010 für sein Lebenswerk verliehen wurde.